Sonntag, 27. April 2008

Like whatever...like I don't care...like vacation

Ich bin weg
Aus dem Dreck
Ich bin weg
Von dem Dreck
In einem Versteck
Fern von all dem Dreck
Nur noch schnell den Rucksack packen
Ein Stift und ein paar unbeschriebene Blätter weißes Papier
Ganz bald bin ich nicht mehr hier
Und wenn ich wieder da
Ist hoffentlich nichts mehr wie es vorher war
Vorbei an Wäldern mit Bäumen
Beginne ich schon von einem anderen Leben zu träumen
Eine Landstraße verhilft mir zum großen Glück
Und ich wünschte ich müsste niemals mehr zurück

Mittwoch, 16. April 2008

My heart fell on your feet

Nach nächtelangem Heulen muss ich mir die Augen reiben
Denn ich kann mir die Zeit mit nichts als Gedanken an dich vertreiben
Keine vernünftigen Sätze zu Stande bringen und schreiben
Und hier spüre ich dich so sehr
Überhaupt gar nicht mehr
Ein Schmerz, der auffrisst weil er so beschissen tief sitzt

Hilflos wie ein kleines Kind
Verflucht, weil wir beide nun so einsam sind
Ich kann mich einfach nicht ablenken
Das Vermissen einfach nicht senken
Nicht nicht an dich denken
Ich habe dein Bild vor meinen Augen
Immer, immer und immer wieder
Kräfte, die mein Herz aussaugen
In meinem Recorder die seit Jahren trübsten Lieder
Und jetzt kommt die Frage, die ich viel früher hätten stellen sollen
Ob wir unser Leben miteinander verbringen wollen

Waren die letzten Monate wie ein Traum?
Warum bin ich aufgewacht
Und warum kann ich nicht mehr schlafen in der Nacht?
Habe ich mir das alles so ausgesucht?
Wohl kaum
Wohl kaum
Du hast mich verflucht
Und ich habe mich bemüht
Unsere Liebe wie eine Rose, die nicht mehr blüht
Und mir ist nicht nach Schokolade essen
Ich will deine wunderschöne Stimme endlich vergessen

Dein Duft hat sich in meinem Zimmer fest gebissen
Deine Bilder bleiben an meiner Tapete
Ich habe es mir anders ausgemalt musst du wissen
Und es ist nicht weiter schlimm, wenn ich mich verspäte
Denn genau jetzt ist ohnehin alles scheißegal
Übermorgen werfe ich unseren Bilderrahmen vom Regal
Ohne dass jemand das Böse beim Namen nennt
Dagegen gesträubt haben wir uns vehement
Würde sich ein Umzug denn tatsächlich lohnen?
Oder kann ich einfach weiter in deinem Herzen wohnen

Es regnet
So wie immer in den letzten Tagen
Es wird schon alles werden höre ich die Leute sagen
Und wenn ich mit dir meiner Vollkommenheit begegnet’?
Doch in naher Zukunft schau ich durch dich durch
Weil du dann jemand Anderes bist
Nicht mehr die große Liebe, die auf meinem Bett sitzt

Metal heart läuft auf Repeat
In diesen verloren Stunden ertrage ich nur dieses eine Lied
Und was, wenn ich hier bliebe
Weil ich dich liebe?
Die Sonne muss auch gar nicht mehr scheinen
Lasst mich nur noch ein bisschen weinen
Klopft nicht an meiner Tür, wählt nicht meine Nummer
Das was ich habe, das nennt man Liebeskummer

Dienstag, 15. April 2008

~~JFK~~

Wir standen einfach nur da. Und nahmen auf. Ich saugte alles auf.
Die bedrückend hohe Luftfeuchtigkeit, die uns nach Öffnen der Schiebetüren des Airports wie eine unsichtbare Welle entgegenkam. Ich konnte sie spüren; ich konnte sie fast anfassen. Es war das sprichwörtliche Abtauchen in eine andere Welt. Und ich wünschte mir in diesem Augenblick so stark, dass die Türen hinter mir verschlossen blieben und ich nie wieder fortmüsste aus dieser Welt, die ich da eben betrat.
Und dafür war ich bereit zu sterben.

Mittwoch, 9. April 2008

Indeed six glasses of water but seven years

Das Alter als Grund zum Austoben?
Wenn dem so, sind wir erneut ganz oben
Aber jetzt läufst du allein die Straße entlang
Trotz Seelenkatarrh ein leichter Gang
Sonnenstrahlen blenden deine Sicht
Immer früher gibt es jetzt Tageslicht
In einem Übergang zwischen kalt und warm
Darauf vorbereitet mit einer Jacke überm Arm
Ganz plötzlich hältst du inne und denkst daran
Wie losgelöst und glücklich wir alle im Sommer waren
Ausschlafen und zum See fahren
Leben
Ohne Kompromisse davon schweben
Bedenkenloses Geben
Gibt es seither tatsächlich so große Unterschiede?
Und du stellst fest, eigentlich hättest du es besser wissen müssen
Kein Schutz vor unüberlegtem Handeln
Abhängig von deinen Küssen
Und jederzeit würden wir wieder anbandeln
Wenn die Schmetterlinge in meinem Bauch ganz aufgeregt umherfliegen
Schließe ich meine Augen und sehe meinen Körper an deinen schmiegen
Unsere Herzen sich in Reinheit wiegen
So lass doch nur ein einziges Mal die Liebe siegen
Da deine unbändigen Locken
Mit meiner Heiterkeit frohlocken
Dinge in der Ferne sollen mich schocken
Doch ich resigniere und versuche abzublocken
Bliebest du hier
Dennoch ein eingerissenes Blatt Papier?
Dennoch soviel Respekt vor dir!
Eine Unterhaltung wie Urlaub auf Sardinien
Aber wir sind nur die Außenlinien
Wenn du garantierst, dass alles funktionieren wird
Bin ich die Letzte, die deiner Farbendichte stirbt
Es ist nicht so, dass ich nicht an dich denke
Sprichst du drauf los
Nur dass ich mein Leben nun in andere Bahnen lenke
Zu verhängnisvoll und zu groß
Zu gefährlich, so famos
In meinem achtsamen Seitenblick
Die Sehnsucht fabriziert
Im Umsetzen blamiert
Die Warnzeichen ignoriert
Bis sich einfach jeder verliert
Gott, was waren wir darin talentiert
Selbst verliebt auf und davon stolziert
Was ist hier eigentlich gerade geschehen?
Und wenn wir uns das nächste Mal auf der Straße sehen
Sie im Arm
Ich an der Hand
Niemals vergessen, was uns einst verband

Sonntag, 6. April 2008

A short poem about the fucked up situation when you're in love with a stubborn one

Zerschlagen ist er
In Trümmern liegt er jetzt der Plan
Was er auslöst nur die Scham
Denn um 12:49 Uhr packt mich eine fällige Kraft am Arm
Beide können nicht glücklich sein
Einer wird einsam sein
Ich habe nicht mehr viel
Ganz gleich wie hoch der Einsatz
Du verlierst das Spiel
Ich verabschiede mich mit den Worten
„Es wird Zeit zu gehen!“
Dabei weiß ich schon jetzt
Es lohnt sich ohnehin nicht aufzustehen

Another good reason to have a driver's license

Die Bahn tuckert und tuckert vor sich hin; nein ich hab’s nicht eilig. Obwohl ich den ganzen langen Tag Musik gehört habe und Künstler hören musste, die ich nicht leiden kann (das neue Album von REM ist ein sehr authentisches Beispiel hierfür) krame ich meinen iPod aus meiner Tasche, deren Boden mit Tabakkrümeln übersät ist. Und selbstverständlich habe ich keinen einfachen, normalen MP3Player, sondern einen Apple. Let’s go on with the show…an der Jannowitzbrücke steigt eine stark geschminkte Frau ein. Tussi. Sie mustert mich mit dem fragenden Blick, wie es sein kann, dass jemand gut aussieht ohne 50 Euro im Monat für Kosmetika ausgeben zu müssen. Schlussendlich setzt sie sich auf einen freien Platz direkt gegenüber von mir. Überhaupt sind um uns herum viele Plätze frei. Sie wühlt ungeduldig und Aufmerksamkeit erhaschend in ihrer Leder-Schlampen-Tasche. Zum Erschrecken aller Beteiligten holt sie ein Buch heraus, den Titel sowie Autor kann ich leider nicht einsehen. Es kann also auch sein, dass es ein Handbuch zum richtigen Tragen falscher Werte ist. Sie scheint vertieft in das, was sie tut. Vielleicht starrt sie auch nur auf die einzelnen Seiten; insofern sie dies aber tut, tut sie es gut. Was macht diese Person wohl beruflich? Parfümerieangestellte…weiter komme ich mit den Vorschlägen zu meiner eigenen Frage nicht. Ich skippe ein Lied weiter mit meinem zerkratzten iPod.
iPods sind aussagekräftig!
Bahnhof Warschauer Straße; hier steht die S-Bahn immer ewig, wahrscheinlich weil der Fahrer Schiss hat, jemand Besoffenes mitschleifen zu können bei der Abfahrt…was soll’s.
Ein dicker, graubärtiger Mann betritt den Waggon, lässt seine abwertenden Blicke kreisen, bis er sich schließlich an dem stark geschminkten, lesenden Parfümeriemädchen fest guckt. Und sich mit seinem schweren, imposant wirkenden und ebenfalls aus Leder hergestellten Handgepäck neben sie setzt. Sie würdigt ihn keines Blickes. Meine Sympathie für sie steigt sekundenschnell in ungeahnte Höhen.
Er überschlägt seine keulenartigen Beine. Abartig. Er trägt einen zerknitterten Mantel, darunter erkennbar ein Jackett, Krawatte, Hemd. Sicherlich mit immensen Schweißflecken. Seine Tasche stellt er weder auf den Boden, noch auf seinen Schoß, sondern auf den Sitz zwischen sich und der parfümierten Schminkewurst.
„Best known for burning bridges“ schreit es aus meinen Kopfhörern.
Der eklige Typ mit angefressenem Wohlstandsbauch zieht die Alte mit seinen Blicken fast aus. Ich spüre Galle in meinem Hals. Sicher ist er irgendwas verbeamtetes von Berufswegen her. Sicher fährt er in seinem Urlaub nach Thailand.
Er öffnet seine Tasche
Und
Holt ein Buch hervor.
Ist das ein Code für irgendwas in einer Welt, die ich nicht kenne?
Oder nicht kennen soll?
Nicht kennen darf?
Nicht kennen will!
Mit seinen Wurstfingern, von denen sein teurer Ehering vermutlich nicht mal mehr mit Öl abzustreifen geht, blättert er abgelenkt auf den Seiten herum, in denen er das letzte Mal, als er so tat, als würde und könne er lesen, ein Lesezeichen platzierte. Es scheint mir, als lese er einen Satz, spüre aber einfach wieder zu stark diese erotisierende Schwingung; ja fast schon wie ein Aphrodisiakum , die von der schminkenden Parfümmutti ausgeht….selbstredend nur seinetwegen….seines animalischen Anmut wegen…und müsse dann direkt wieder einen Brechen auslösenden Blick zu ihr werfen. Ich werde das Gefühl nicht los, in einem Schmierentheater zu sitzen. Wenn der sittenlose Puffopi Arzt wäre, würde er seinen jungen Patientinnen garantiert immer derart auf die Pelle rücken, dass er sein Skrotum (mein Gott, oder beide) an deren Beine schmiegen kann.
Warum tut die Olle eigentlich nichts? Die muss das doch mitkriegen. Das beweist jedenfalls, dass sie nicht sehr konsequent ist, denn jede anspruchsvolle Frau hätte sich mit einem vernichtenden Augenaufschlag längst weggesetzt. Oder einen spitzen Spruch gerissen.
Wie diese Geschichte wohl weitergeht? Frage ich mich.
Leider muss ich nun aussteigen und diese lustige, illustre Runde verlassen.
Mich hat der Dreckskerl übrigens kein einziges Mal angeschaut.
Dabei habe ich doch auch eine Ledertasche.