Donnerstag, 29. April 2010




Und zum Tagesende bleibt zu sagen...
...nein mein Kind, du bist nirgends sicher.

Tageslosung




Es war früh am Morgen als ich meine Augen mit vielen, nein mit vier teils Kenntnissen teils noch zu lösenden Kenntnissen öffnete.

Nummer 1: Ich brauche das Lied von heute Nacht.
Nummer 2: Habe ich meine Schlafsachen an?
Nummer 3: Welchen Tag schreiben wir?

Bei der Überlegung von Nummer 3 rüttelte es in meinem Kopf unwillkürlich bis die Nummer 4 ausgespuckt wurde.

Es ist der erste von Rund 14 Tagen, an denen unser Boss im Urlaub, weit weit entfernt von uns ist.

Deshalb wahrscheinlich dröhnt auch der Bass schon wieder aus dem anderen Raum, oder immer noch?

Ich stehe auf und putze mir die Zähne.
Ein extrem unwichtiges Detail dieser im Grunde extrem sinnlosen Erzählung.

Um kurz nach 8:00 Uhr hatte ich eigentlich keine Lust mehr zu arbeiten und so brühte ich mir einen Kaffee auf, schüttete noch gehörig Zucker mit in die Tasse und verschwand mit einer Zigarette auf die Treppen hinterm Haus.

8:23 Uhr. Nach längerem Grübeln hatte ich meinen vorläufigen Plan aufgestellt. Ich werde nun 200 % bei der Arbeit geben, damit ich alles in 30% des eigentlichen Pensa schaffe um mit 100 % iger Anwesenheit schon 70 % früher in den Feierabend gehen zu können. Denn wer zeigt sich während des Arbeitens ohne Aufsicht schon so wie während des Arbeitens mit Aufsicht?
In den Gesichtern der Anderen konnte ich ganz ähnliche Gedankenzüge ablesen.

10:08 Uhr. Ich sitze auf dem Beifahrersitz, Max lenkt den Pick Up. Wird sind auf dem Weg nach Dundee, noch 30 Kilometer, drück aufs Pedal! Wenig später stehen wir in einem großen Einkaufszentrum, ich habe mein Mobiltelefon, eine gültige südafrikanische SIM Karte und meinen Reisepass in der Hand und bitte eine Dame vom Handyshop freundlichst meine Karte zu aktivieren, damit ich mir wieder wie ein ganzer Mensch vorkomme.
Ein Mensch mit einem Handy eben.

“Geht nicht.”
Zum dritten.
“Keine Ahnung woran es liegt.”
Zum dritten.
“Da müssen Sie sich direkt an Vodacom wenden.”
Zum dritten.

Zum dritten Mal in diesem Monat versuche ich mein verfluchtes Handy in Betrieb zu kriegen und es will einfach nicht funktionieren. Jetzt ist Schluss, ich habe die Schnauze voll. Auf der Suche nach Alternativen gelangt mir ein Plakat mit der Werbung für USB Sticks in mein durch die Sonne eingeschränktes Sichtfeld.
Das sieht unkompliziert aus, das macht was her, kurzum
Das ist was ich brauche!

Nachdem Max und ich noch reichlich Vorrat im Pick'n'Pay für uns und unsere zu Hause wartende Anhängerschaft besorgt haben, finde ich mich auf dem wegen holpriger Straßen sehr unbequemen Autositz wieder.
Glücklicher als auf dem Hinweg, fröhlicher als in der Mall und seliger als mit einer aktiven SIM Karte. Ich halte einen HSPA USB Stick in der Hand; ein Stick dessen Funktion einwandfrei erfolgen wird, ein Stick, mit dem ich auch Sms verschicken kann, ja ein Stick der es mir aufgrund seiner Schnelligkeit sogar ermöglicht, Fotos uploaden zu können.

Ein Guthaben von Rand 12 (das sind umgerechnet 1,20 Euro) hat mir die nette Verkäuferin als Startkapital raufgespielt, “das sollte ewig halten” lies sie mich noch lächelnd wissen. Ich brachte ihr daraufhin nur ein verschmitztes “Wir werden sehen, wann ich wieder hier stehe” entgegen.

Mittagszeit.
Interessiert mich nicht; ich sitze auf meinem Holzstuhl vor meinem Holztisch, auf dem ein Laptop steht, der jubeln würde wenn er könnte.

www.
Yebo yes.

Neulich noch wurde ich gefragt, ob ich irgendetwas typisch Deutsches vermissen würde; mir fiel nichts ein, keine Antwort, kein Wortspiel, einfach nichts. Jetzt denke ich “vielleicht die Telekom oder auch Alice?”. Und während des Grübelns blicke ich aus dem Fenster, auf den Bildschirm zurück und grinse in mich hinein.
Not at all.

So tue ich nun das einzig Schlüssige was man eben tut, wenn man sich in netter Gesellschaft befindet, einen vollen Kühlschrank hat, die zur Zeit beste Musik der Welt einem nur so um die Ohren fliegt und an einem Donnerstag schon Wochenende ist.


Ja genau.
Es ist ein Mädchen und ein Stift
Ein Mädchen das mit ihrer Grafik auf unbekannte Menschen trifft
Es ist ein beschriebenes Blatt
Ein Blatt das auf dem Boden seinen vorübergehenden Platz gefunden hat
Es ist ein Sound aus einer anderen Welt
Ein Sound der in den Ohren des Mädchens nur so schellt
Es ist ein Leben fern ab von Allem vorher gewusst
Ein Leben ohne Punkt und Komma, ohne Ärgernis und Frust
Es ist ein Feld voller Blumen und Bäume
Ein Feld voll zu erntender Träume
Es ist ein Mädchen das in ihm steht
Ein Mädchen das nun auf fremden Wegen geht
Es ist die Klausel zum Erwachsen werden
Eine Klausel in Luftlinien und auf Erden
Es ist ein Mädchen das ihren Stift anspitzt
Ein Mädchen das schreibend auf dem besten Stuhl hier sitzt
Es ist ein Mädchen Schritt für Schritt

Ein Mädchen und she is right at it.

Mittwoch, 28. April 2010

Chan ist schuld

Wir waren immer irgendwo die Letzten
Ob wir uns vor Lachen über die Anderen zerfetzten
Oder uns einfach nur mit gehörig Sitzfleisch und einem Kasten so setzten
“Hast du etwas auf dem Herzen?”
“Lass uns doch mal philosophieren” beliebte ich zu scherzen
Und es vergingen Epochen, Lieder und Zigaretten
Zeitspannen in der wir sicher die Welt hätten retten
Nee...gar nicht wollen
Lieber der Sekunde Tribut noch zollen
Ein bisschen den Hügel dort herunter rollen


Wir waren grün, blau und bunt
Weit entfernt von vernünftig und gesund
“Na und”
Tönt es synchron aus unserem Mund
Und genau aus diesem Grund
Kann ich jetzt auf die Tränendrüse drücken
Muss dich mit meinen Sätzen nicht exorbitant entzücken
Nein ich fülle nur die Lücken
Weil die Worte sich erst richtig biegen
Wenn wir 11.000 km auseinander liegen


Den Salzgehalt habe ich herunter geschluckt
Und dir auch nur noch vier Mal hinterher geguckt
Die Angst dir verschwiegen
Nie mehr das Gefühl von immer und ganz selbstverständlich zu kriegen
Denn nicht länger aus den Augen als zwei Wochen
Nie länger als neun Stunden nicht gesprochen
Nie mehr als einen Tag lang nicht gerochen
Den namenlosen Eid niemals gebrochen
Und es auch nicht vor


Du bist mein akkurat gefaltetes Eselsohr
Auf jeder interessanten Seite
Peters Gitarrensaite
Der Traum den ich hatte als ich nicht mehr aufgewacht bin
Die Freundschaft mit dem ideologischsten Sinn
Dem größten Verständnis
Dem leckersten Gin
Und der auf Gegenseitigkeit beruhenden Erkenntnis
Wir sind die Besten!


Man kann uns kostenlos mieten aber nur im Doppelpack
Für Einweihungspartys, Hochzeiten und sowieso tanzen wir auf allen Festen
Bis zum Morgengrauen
Da kann man dem Himmel nämlich besser in die Augen schauen
Wenn er nicht grad schon mit grüner Sonnenbrille neben mir steht
Wenn er unter Zeitdruck die Treppen zur U5 hinunter geht
Ich mit Schmollmund den ich so gut zaubern kann
Gehe nach oben zur S-Bahn dann


Und dieses Verhalten hat sich irgendwann eingeschlichen
Unmerklich sind die Monate damit verstrichen
Ich entschied mich schlussendlich für den hard way simply
I was about to lose the best of me
So bin ich los, sonst lerne ich es nie
Wille gefasst; kein Kunststück
Alle freuen sich; Glanzstück
Doch ohne Kunst und ohne Glanz blieb das Schillernste zurück


So fällt mir eigentlich gar nichts mehr ein
Möchte dich bloß wissen lassen
Ich werde auch in 83 Tagen noch mit dir sein
Nur eine Hand in der Tasche haben, die andere ist zum Fassen
Wenn du mich brauchst schicke ich dir schon den Antwortbrief
Ich mache dich hoch ist es mal zu tief
Und deine Augenringe, weil auch ich nicht schlief


Neulich erst habe ich ein rosa Herz an eine marode Wand gesprüht
Mit dem Gedanken an dich haben meine Finger geglüht
Ich glaube, dass jetzt eine unbezahlbare Pflanze an dieser Stelle blüht


Ob also hauteng oder Stretch
Keine Berechnung und nicht average
Nicht die gewohnte Form
Längst nicht Norm
Alles in Allem
Finden wir an allem Gefallen
So zehren wir vom geschrieben Wort


The captain of your heart.
In einer Nacht in der ich nicht schlafen kann
Mache ich das einzig logische für Jedermann
Halt einfach Pete Doherty an
Schwärme oh welch großer Dichter
Denke ach ja die Bühnenlichter
Merke ups da war ja was
Die security Männer mit dem Griff unter meinen Arm
Einzelheiten sollte ich mir jetzt sparen
Aber eigentlich sollte sich das nicht lohnen
Denn ich kann nur noch mal betonen
Fast
Und
Ja
Beinah
Schreibt hier das Mädchen, was um ein Haar an Peters Seite war

P.S. Wenn du mich immer noch heiraten willst, ich bin zurück in einem Jahr.
Ich setze meinen Arsch in Bewegung
Schreie zur autonomen Träume Erhebung
Reiße Bäume aus
Mache sogar Grizzlybären den Gar fast aus
Bräune mich bei der Arbeit
Lasse Schweißperlen tropfen
Gönne mir ein Hopfen
Feierabend heißt Sonnenschirm und breit
Kein Problem um 4 Uhr die Augen aufzukriegen
Denn drei Stunden später werde ich auf der Ladefläche eines Suzukis liegen
Mit flatterndem Hemd
Und Rauch der zwischen Zeige- und auch Mittelfinger klemmt
Mit meinem Grinsen kann ich Julia Roberts überbieten
So liest mir diese Kultur die Leviten
Ich lasse es mir bieten
Lasse mich belehren
Kein Grund mich zu wehren
Von den Mangosträuchern werde ich die Katzen verscheuchen
Mit Weißbrot gefüllten Bäuchen
Höre ich die Füchse keuchen
Sehe ich die Kinder jubeln
Tanze ich die Schritte trubeln
Fühle mich laufen
Voll Input schnaufen
Her damit und leg es auf die Waage
Heute wird alles zu Diamanten was ich sage
Ein bester Tag von vielen
Kann ich jetzt schon dem nächsten erwartungsfroh entgegen schielen

Dienstag, 27. April 2010

30 Tage sind 720 Stunden sind 43200 Minuten sind 2.592.000,00 Sekunden

Ein flüchtiger Blick auf meinen digitalen Wecker lässt mich wissen, dass es bereits 4:45 Uhr ist, in 15 Minuten muss ich anfangen zu arbeiten. Doch keine Hektik, alles ist entspannt, meine Haare habe ich seit fuenf Tagen nicht gewaschen und zum Zähne putzen brauche ich ohnehin nicht länger als vier Minuten; ich bin also sehr gut in der Zeit. Währenddessen ich meine Latschen in der aufgehenden Sonne suche, schalte ich den Snooze Alarm meines Weckers aus. Den Snooze Alarm, den Snooze Alarm, wo ist gleich der Snooze Alarm? Hier die Temperatur und die Uhrzeit, das Datum und ach da, die kleine Glocke für den Snooz... das Datum? Oh guter Gott das Datum!

Der 27.April 2010.
Es ist exakt einen Monat her, als ich verschlafen, stinkend, herzrasend, mutterseelenallein, ungekämmt und mit einer Restfahne (eine aus Berlin vom Sekt, eine aus Saudi Arabien vom Flughafen und eine aus dem Flugzeug vom Heineken) (Nebenbei bemerkt war dies das ekelhafteste Heineken, das ich je getrunken habe) auf einem anderen Kontinent; in Johannesburg landete. Ich hatte zuvor nur ein unscharfes Foto von demjenigen, der mich hier abholen sollte, per E-Mail zugeschickt bekommen. Da standen sie nun alle. Nur nicht der Typ von dem Bild.
Die Eingangs- oder Ausgangshalle, je nachdem von welcher Warte man das betrachten möge, quillt nur so über vor freudigen Gesichtern, Kleinkinder mit Kuscheltieren in der Hand, Frauen mit Plakaten, Männern mit Blumensträußen. Und mir. Ja es war fast eine Explosion, ich und diese riesige Halle. Ich versuchte mich so gut es ging sophisticated zu verhalten, irgendwie seriös zu wirken. Mit meinen 3 Tage alten karierten Hemd, meiner ausgebeulten Jeans, den halbwegs polierten Sneakern, dem Trekkingrucksack und der zitternden Hand, die so offensichtlich nach nichts als einer Zigarette verlangte. Gerade als ich mich mit kleinen, vorsichtigen Schritten dem Ausgang näherte, weil ich mir paranoiageschwängert schon ausgemalt hatte, dass diese ganze Aktion hier nach hinten losgehen würde und ich mir nun schnellstens einen Plan B machen müsse denn abholen tut mich ja hier eh niemand mehr (außerdem hatte ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen McDonalds durch die riesigen, geputzten Fenster erspäht), ja genau in diesem Moment baute sich ein liebenswürdig dreinblickender Mann mittleren Alters vor mir auf und fragte mich in einer Stimmlage, die sämtliche Steine von meinem Herzen fielen ließ
”Bist du Steffi?”

Ich kann gar nicht bis sehr schwer begreifen, dass diese Begebenheit schon wieder vier Wochen her sein soll. Die Zeit ist wirklich nicht mein Freund, vielleicht werde ich sie jetzt noch stiefmütterlicher behandeln, doch vielleicht wäre es auch angemessen mich endlich auf ihre Seite zu schlagen. Ich weiß es noch nicht.

Doch die Sanduhr scheint es gut mit mir zu meinen.
Ich habe schon jetzt soviel von diesem faszinierenden Land gesehen, als würde ich einmal von Erfurt nach Berlin und dann mit der Regionalbahn zur Ostsee reisen. Vor meinem Fenster wächst ein Guavenbaum und ein Strauch mit Strelizia , die Nationalblume Südafrikas, welche in Europa bis zu 20 Euro das Stück kostet. Überhaupt habe ich einen erschreckend guten Ausblick hier. Keine nächste Häuserfront, keine übernächsten Dächer, keine dahinterliegenden Ausstöße eines Industrieschornsteins. Mein Zimmer habe ich bereits in den ersten Tagen so umgestellt, dass es meinen Vorlieben und Bedürfnissen entspricht. Das bedeutet im Großen und Ganzen allerdings nur, dass ich den Schreibtisch so platziert habe, dass mein Laptopkabel ans Stromnetz reicht, dass ein Cat Power Poster hängtund dass ich mir ein zweites Kissen für mein Bett holte sowie eine Lampe zum Lesen. Lesen. Eine fast gespenstische Ruhe in der Nacht zwingt mich hier zum Lesen. Wenn ich nicht gerade schreibe versteht sich.

Patrick Süskind “Die Geschichte von Herrn Sommer” - warum ich das nicht vorher schon kannte? Großartig leichte und bildhafte Erzählungsweise.

Iwan Krylow s “Kleiner Weltspiegel” - einer der unterschätztesten Dichter Russlands und mit dem -meiner Meinung nach- symphatischen doch nicht imitierten Hang zu Wilhem Busch.

Jerry Cotton “Der Hypnose Mörder” - ja immer und immer wieder.

Neulich begann ich ein paar Seiten in “Geist und Psyche - Neurose, Charakter, soziale Umwelt” von Hans Strotzka zu lesen, doch ich langweilte mich schnell, da mir seine Hypothesen wie diese erschienen, die ich selbst schon aufstellte und abgesehen davon finde ich Hans Strotzka ziemlich unattraktiv, was es mir schwierig macht, meine Konzentration nicht zu verlieren. So werde ich nun mit Airen's Strobo anfangen und davon ausgehen große Zufriedenheit mit seinen Worten zu erlangen.

Meinen ersten Regen erlebte ich hier, es ist ungefähr elf Tage her und fühlte sich so sehr nach zu Hause an, dass die Wassertropfen mit Salz getränkt und meine Tränen waren. Diese romantische Grundstimmung hielt mich dann auch davon ab im Gegensatz zu allen Anderen in Panik auszubrechen, als der Regen zu einem kräftigen Sturm wurde und schließlich zu einem zweitägigen Stromausfall des ganzen Ortes führte. Blöd war einzig, dass ich meinen iPod nicht aufladen konnte und weitestgehend musikfrei war, obwohl auch das nicht wirklich schlimm war, da ein jeder Mensch hier singt, wo er geht und wo er steht.

Ich war schon eine Hand (oder zwei) voll mal aus und kann die Feieratmosphäre der schwarzen Menschen -und ich meine die wirklich Schwarzen- mit nichts vergleichen, was ich zuvor erlebt und gehört habe.

So ist es kein Liebeskummer
Denn auch hier habe ich mein dröhnendes Boxengewummer.

Ein paar, ich möchte sie als flüchtig Bekannte einstufen, doch da hier alles viel emphatischer und familiärer ist kann ich sagen, -Freunde- von mir zeigen mir die hot Spots und verraten was ich wissen muss, wenn ich nicht an der Lebensform der Alteingesessenen mit 3 Frauen und 15 Kindern interessiert bin. Natürlich bin ich das nicht und somit lernte ich nach einer Woche den Jive, den Tanzstil der Clubs im bunten, tobenden Südostafrika. Zu diesem Abschnitt möchte ich noch hinzufügen, dass die Aloe Pflanze das grandioseste natürliche Rauschmittel ist, was ich bisher kannte und wenn man dann noch zwei oder drei von diesen hier trinkt
savanna.co.za
Sollte es keinerlei Probleme mehr geben.
Des Weiteren habe ich mir vorgenommen Schirmherrin der selbst erdachten Foundation zum “Import South African House Music” zu werden. Kurz ISAHM, ob ich damit der SBMG Konkurrenz machen könnte? Ein Versuch ist es wert.

Fern ab von dem, was im Grunde jede größere Stadt zu bieten hat und das wäre die Partykultur, habe ich letztens einen ganzen Tag mit einem Ranger auf seiner Ranch verbracht und mich so frei, neugierig, lernwillig, dreckig (aber das positive dreckig , dieses was mit 5 Jahren das Reinheitsgebot schlechthin ist, wenn man im Baumwollschlüpper Sandburgen und selbsterdachte Schlösser mit Matsch baut) und ungescholten gefühlt wie schon Monate nicht mehr. Ach was rede ich; Jahre ja Jahrzehnte müssen es gewesen sein. Ich glaube ich habe das Gefühl mit der Einschulung in die erste Klasse verloren - so was in dem Dreh.
Wie dem auch sei habe ich an diesem Tag viele Tiere gesehen, aus nähester Nähe auch, und so viele wunderschöne Pflanzen, die Mutter Natur einst hervorgebracht hat, dass es mir vor lauter Ästhetik beinah das Herz zerrissen hätte. Der Ranger zeigte mir einen angeblich Jahrhunderte alten Baum, der, wenn man die Rinde korrekt bearbeitet, Malaria heilen kann. Das wiederum war ein bitterer Beigeschmack der Erkundungstour, denn meines Erachtens nach hat er da ein bisschen zu weit ausgeholt. Wohl weil er mich beeindrucken wollte, wohl weil er mich versucht hat ins Bett zu kriegen am Ende des Tages. Ich habe kein Schild mit der Aufschrift “Oranienburger Straße” an dem Abend gesehen und mich freundlich verabschiedet.

Wer von euch nach den ganzen Versen jetzt denkt, dass ich mir hier nur die Sonne aus dem A*sch scheinen lasse und mich von vorne bis hinten im living the good life erprobe, dem kann ich den Wind nun aus den Segeln nehmen. Erstens scheint die Sonne nämlich von oben und zweitens habe ich die Hälfte des Monats April mit arbeiten verbracht. Und nicht einfach nur mal ein paar Tomaten pflücken und das ein oder andere Beet pflügen, nein, es war körperlich erschöpfend. Denn man darf nicht vergessen, dass dieses Anwesen auf dem ich lebe zwar riesengroß (auf unsere Fläche passt das Alexa Einkaufscenter gefühlte 30 mal) (für alle, die das Alexa nicht kennen, nein halt, ich glaube die Leute gibt es nicht also kann ich die Klammer wieder schließen), zum Abenteuer einladend und allgemein beschäftigend ist, so ist es doch auch eine Ferienunterkunft beziehungsweise Hotelanlage. Und somit waren meine drei Kolleginnen und ich zwölf Tage am Stück damit beschäftigt circa 70 Gäste mit full catering zu betreuen. Was im Klartext bedeutet um 5 Uhr anfangen zu arbeiten und um 23 Uhr knallebreit den Hammer endlich fallen lassen zu können um ein paar Stunden später bei dem weiterzumachen, wo man ja eigentlich aufgehört hat. Nach diesen knapp zwei Wochen hatte ich drei Einsichten.
Die Erste: Ich konnte meine Hose um ein Gürtelloch enger schnallen.
Die Zweite: Es ist viel cooler im background zu arbeiten, wo einen die Leute nicht sehen.
Die Dritte: Ich glaube ich werde ein Jahr lang kein Fleisch essen.

Denn Fleisch bedeutet hier Rind. Rind vom Allerfeinsten. Kuh, Gnu, Giraffe, Zebra, was-weiß-ich. Der guten Kinderstube zuliebe probierte ich mich an diesem Geschmack aus und musste daraufhin ungefähr fünf Tassen schwarzen Kaffee trinken, um den schrecklichen Geschmack aus meinem Mund und Geschmacksnerven zu bekommen.

Er ist immer noch da.
Ich bin immer noch da.
Jeden Tag ein Stückchen mehr.

Eine schwarze Frau hat mir letzte Woche auf einer Party, bei der mir der Schweiß schon an der Eingangstür das Gesicht runterrann, an den Po gefasst. Obwohl fassen noch milde ausgedrückt ist, es war eigentlich mehr ein begieriges Kneten.

Ich trinke drei Liter Wasser am Tag, nicht weil es gut für den Körper ist, nein weil ich sonst austrocknen würde.

Ich hatte erst ein einziges Mal einen Pullover an.

Meine Fingernägel schneide ich selten, meistens brechen sie einfach so bei einem Arbeitsvorgang ab.

Wo ich grad beim Brechen bin.
Ich habe einen Spiegel zerbrochen und frage mich ob das jetzt eine Glückssträhne einläutet. Es war keine mutwillige Zerstörung; es war die ganz normale Art und Weise, mit der ich gegen Dinge stoße, sie runterreiße oder ganz unschuldig kaputt mache. Um ehrlich zu sein ist das mit dem Spiegel auch erst vor 70 Minuten passiert, als ich den Laptop aus meinem Schrank holte um das hier alles niederzuschreiben.
Der April ist also um. Gut so, ich fand den April sowieso noch nie so toll.

Nun habe ich erstmal einen halben Monat frei, in dem ich zu dem oben erwähnten Prollo-Ranger nach Swaziland fahre. Er baut dort an einer Touristenaktion mit und ich helfe. Da haben ein paar Jungs vor, mitten im tiefsten Busch so eine Art Adrenalin-Park zu bauen mit wildwasser-rafting, jumping und A und O. Wyldyle Game Reserve soll sich das alles dann schimpfen - ich zeige mich wie immer unvoreingenommen und werde mal sehen, was da auf mich zurollen wird.

In irgendeiner dunklen Nacht konnte ich vor Hitze übrigens nicht schlafen und hatte die Erleuchtung durch und durch. Obwohl es mehr ein logischer Schritt in die nächste Richtung war, wenn man nicht stagnieren möchte. So habe ich mich mit mir ganz allein beschlossen meinen Fokus auf Geschichten zu setzen, denn ich bin es leid immer nur zu reimen und subtil dramatische Verse nieder zu tippen. Wer mich näher kennt, weiß natürlich dass es für mich unmöglich ist keine Gedichte mehr zu schreiben.
Ja richtig. Doch soweit es möglich ist, wird es reduziert und nicht mehr so oft publiziert, denn Butter bei die Fische; so was wie dies hier zu lesen macht doch zwanzig Mal mehr Vergnügen als

Wir waren hier und dort und da
So lang her und dennoch greifbar nah
Deine Hand in meiner
Denn meine Hand, die hat sonst keiner.

Meine Beine sind von Mückenstichen geziert. Um nicht zu sagen gezeichnet. Ein Drittel ist ganz frisch, das zweite Drittel ist verschorft und das letzte Drittel ist schon fast verheilt.

Nein, ich habe immer noch kein Fenestil Gel.
Und ja ich bin immer noch glücklich.
Jeden Tag ein Stückchen mehr.
Ich habe das T-Shirt den dritten Tag in Folge an
An meinen Füßen sind langsam schon die Fliegen dran
Mein Zopf ein großer filziger Knoten
Rau und abgeschürft die Pfoten
Morgens läuft ein John Frusciante
Nur noch manchmal gebe ich mir die Kante
Nur noch manchmal rauche ich wie ein Schlot
Doch all das ist kein mir selbst auferlegtes Verbot
Es hat sich halt so eingespielt
Wie der Typ dort an der Ecke mit Opium dealt
Und einem nächsten Kind die Träume stiehlt
Einem Nächsten alles raubt
Früher habe ich das zu ändern geglaubt
Bin dann gefallen und gestürzt
Es tut weh das festzustellen so bestürzt
Also versuche ich jetzt meine eigenen Tätigkeiten zu richten
Und schreibe über jene Dinge nur noch in Gedichten
Oder Geschichten
Mir egal wie du es nennst
Welchen Namen du dem Ganzen gibst
Ich bleib von der Natur beschwippst
Von der Luft ganz high
Geht dieser Tag viel zu schnell vorbei
Doch war er gut
War er gelungen
Ich habe mich früh um 5 schon aus dem Bett geschwungen
Mobilität der einzig Waffe Wut
So schlafe ich glückselig ein
Mit einem mückenzerstochenen Bein
Hier ist mein ganz eigener Horizont
Der für mich persönlich erstellte Account
In dem ich mehr Zinsen kriege als zu zahlen
In dem mehr Farben sind als auszumalen
So lauf ich los um 2 Liter Frischmilch zu holen
Auf diesem Weg bleiben mir Reichelt, Rewe und Kaisers gestohlen
Können bleiben
Um den Apfel noch in den Möhrensalat zu reiben
Ist es die Natur
Sind es die Leute
Ist es die Lebensfreude pur
Ein ganzes Jahr Minus Heute
Ohne Reue
Ohne dass ich das Pikante scheue
Ohne irgendwas
Genieße ich das
Die Strahlen und mein Antlitz
Zwischen Hunden, Besen, Swimming Pools und Kids
Ein strenger Wind
Mitunter
Wirkt abgedichtet alles noch viel bunter
Gut dass wir im Schatten sind.
Knowing my place again
Nach aber und doch nur wenn
Kann ich atmen und meine Flügel ausbreiten
Kann ich denken bis in unendliche Weiten
Kann sitzen, kann ruhen
In Adidas oder auch in Deichmannschuhen
Kann so oder andersrum
Über Radio still zu stumm
Scheint sich alles abzuwerfen
Schneidert ein neues Kostüm für verbrannte Nerven
Wenn ich meinen Kopf am Abend dann bette
Mit der Erleichterung
Dass ich was ich kann nicht nur hätte
Sondern auch getan
Sind wir stundenlang im Pick Up umhergefahren
So weit entfernt von allen Einflüssen
Wird das Himmelszelt mich küssen
Und ich klatsche freudig in die Hände
Endlich ist die Jugend zu Ende.

Mittwoch, 14. April 2010

nachruf

Südafrika.

Brütende Hitze, weitläufige Felder, unendliche Horizonte, versteckte Natur, die freundlichsten Menschen weit und breit, das Himmelszelt als Decke.

Südafrika.

Tiere, die unbeteiligt am Straßenrand stehen, überhaupt Autos die von links nur fahren, ein Durstlöcher für 11 Rand und das sind knapp ein Euro, Gelassenheit in Person, Düfte von unberührten Wiesen, fern von Allem, was verpestet.

Südafrika.

Die Beilage zum Essen wird an Bäumen gepflanzt oder vom eigenen Beet gepflückt, die Wäsche wird in Plastikwannen geschrubbt, einem Jeden wird geholfen, ein Jeder kann beraubt werden, doch ein Jeder hat jemanden, der ihn davor bewahrt.

Südafrika.

Ach wie herrlich du doch bist, nie hätte ich mir auch nur zu träumen gewagt, dass es so fabelhaft ist. Nun bin ich hier und will auch nirgends anders hin - ganz ehrlich gesagt. Doch in meinem Blog brauche ich ein paar Zeilen Platz für den nun folgenden Satz

Südafrika,

Kein Internet.


Ja genau und so sieht es aus, die treuen Seelen wissen das bereits zu Haus. Und irgendwie ist es ein ganz neues Gefühl, zum Kaffee nicht den Laptop hochzufahren und zu schauen wer welche Stimmung seit 3 Stunden und 48 Minuten hat, doch ich kann nicht behaupten dass es etwas Negatives mit sich bringt, denn somit kann ich meine Schreibschrift wieder trainieren, die seit DSL etwas gelitten hat. Und ob nun 4 oder 400 unbeantwortete Nachrichten bei gmx auf mich warten ich habe Zeit. Ein ganzes verdammtes Jahr lang. Nichtsdestotrotz möchte ich das Bloggen unter keinen Umständen vernachlässigen und so habe ich mir den einzigen Dorfbewohner mit Internetzugang angelacht und kann nun einmal im Monat bei ihm online gehen. Im Gegenzug habe ich seinen Rasen zu mähen.

Diese Last nun auf meinen Schultern nur um publishen zu können, mei.

Das also kleinen Anhang für den Monat April. Anzumerken ist noch, dass ich diese Seite hier nicht wie ursprünglich geplant als Reiseblog nutzen kann, da es schon an ein Wunder grenzt, wenn die Internetseiten nicht ganz abstürzen währenddessen man an ihnen arbeitet. So kann ich keine Videos und keine Fotos hoch laden, kann meine Stimmung auf facebook nicht kommentieren und kann mir auch nichts Farbiges auf myspace anschauen. Doch ich werde mir was einfallen lassen.
Bis dahin allerdings wird es eine harte Zeit für mich und meine 518 virtuellen Freunde.

Alle Anderen haben meine gegenwärtige Adresse.

The what for me

Wenn ich bei Wer wird Millionär mitspielen würde, würde ich für jede Frage die Antwort B als Lösung nehmen. Und weil das die einzig richtige Herangehensweise ist, würde ich auch eine Billion Euro gewinnen. Doch ich muss gar nicht zu Günther Jauch gehen, denn ich habe den goldigsten Joker schon längst gezogen. Eine für immer, ja ganz ungelogen.
Südafrika so wunderbar
Südafrika so sonnenklar
Südafrika so farbenfroh und kunterbunt
Südafrika so Himmel und auch Höllenschlund

Dienstag, 13. April 2010

Kein Handy das klingelt
Kein Naschen das pringelt
Keine Dummheit die mich umzingelt
Kein Spiegel um stündlich zu checken
Den korrekten Sitz der Geheimratsecken
Kein Katalog um zu bestellen
Kann nicht auswählen zwischen 3 verschiedenen Mikrowellen
Kein Automat für schnell mal eben cash
Kann ich nicht schlafen, hab ich Pech
Kein Fernsehgerät um abzulenken
Gezwungen sein nachzudenken
Kein Spätverkauf wenn es dann pressiert
Kein mal schauen wohin man halt tendiert
Es tun oder lassen
Die Folgen dann lieben oder hassen
Kein Schwachsinn in Massen
Die Idylle zum Fassen
Die Leichtigkeit zum Riechen
Den Lehmboden zum Kriechen
Nein es ist kein Perserteppich auf dem ich gehe
So kommt die Stunde in der ich langsam verstehe
Keine Arbeit ohne Lohn
Keine Anerkennung ohne Hohn
Keine Stifte ohne Worte
Kein Fahrdienst ohne Eskorte
Keine Zigarette danach, davor, dabei
Hier in der Pampa
Mit dem Gedanken an uns Zwei
Stetig schreibt sich dieser Block zu Ende
Denn plötzlich können sie wieder schreiben
Diese Hände
Ein gottgegebenes Talent
Auf die Probe gestellt für übermüdet aufgeschwemmt
Geschändet und missbraucht
Ausgetrunken und bis zum Filter aufgeraucht
Getreten und bespuckt
Niemals dahinter sondern immer dran vorbei geguckt
So belächelt und verspottet
Wäre fast verrottet
Mein einzig Können, mein einzig Trachten
Doch es ist so furchtbar schwer
Auf die innere Stimme wirklich zu achten
Denn die Einflüsse kommen von überall her
Packen dich und greifen
Machen dich devot und lassen schleifen
Und wenn beinah nichts mehr geht
Beginnst du zu begreifen
Good Lord, beinah war es zu spät
Come on let's follow the leader
Yeah tu es ein Mal und nie wieder
Sei dein eigener Held, dein eigener Scheich
Sieh die Sonne und mach dich selber reich
Mit Dingen die dein Herz erquicken
Mit sparkling eyes zum perliger Blicken
Hör auf zu nicken
Und fang an zu schütteln
Hör auf zu strukturieren
Und beginn endlich zu rütteln
Die dunklen Momente subtrahieren
Und durch muss-auch-mal-sein dividieren
Freunde, Heim und Spaß addieren
Den Rechenweg mit dem Tafelschwamm verschmieren

Und auf das Ergebnis dann eine großzügige Runde spendieren
Ich will Reime formen den ganzen Tag
Ich will'n anständigen Gedichtverlag
Ich will'n Job in einer Redaktion
Ich will für meinen Geist den fairen Lohn
Ich will Worte noch und nöcher
Ich will in Zeitschriften weiße Löcher
Ich will dort meine Texte drin
Ich will nur noch Texte mit Sinn
Ich will
Ich will
Ich will
Da sein wo ich glücklich bin

P.S. Und das ist zu 50 Prozent mit einem Kuli in der Hand und zu 50 Prozent bei dir.
Von Station zu Station
Vom Kreissaal bis zu das kann ich von ganz alleine schon
Vom Grammo bis zum Telefon
Ranzen, Eastpack, Lehre
Wolkenlöcher und die Schwere
Füllen, Tanken, Leere
Passage um Passage
Jeder zweite Stopp die Rage
Als Nichtsnutz die Blamage
Von item zu item
Nur Eines das ich stets so kenn
Die Abhängigkeit die ständig schreit
Geh ich noch ein Stück oder bin ich schon zu weit?
Krieg ich den kleinen Finger oder nehme ich die ganze Hand
Halte ich mich bedeckt oder schreibe ich über den Rand
Es sind die Tränen auf meinen Wangen
Die in meine Vorstellungskraft jetzt erst gelangen
Wohin bin ich gegangen?
All die Nächte, all die Jahre
War es irgendwann mal das Wahre
Und erst später unerkannter Trugschluss
Weshalb ich den ganzen Mist auch immer machen muss
In Luftlinien abgedriftet
Mich mit Selbsthass vergiftet
Und einem fragwürdigen Verein gestiftet
Herzlich willkommen zum persönlichen Raubbau
Stell am Besten auch deine geliebte Selbstzerstörung gleich zur Schau
Du bist zu dumm?
Dann mach dich schlau
Mach dir einen Plan
Und die Läuse aus deinen Haaren
Den Floh aus deinem Ohr
Den Schlüssel aus dem Tor
Mein Beifall, mein Beifall
Ein wirklich fetter Einfall
Und so machte ich mit
Bei der Selbsterkenntnis Schritt für Schritt
Meine Dankbarkeit als ewig blühend Rose
Heute sitze ich hier mit dreckiger Hose
Und die Sonne scheint mir ins Gesicht
Ich glaube
Ich glaube so falsch war meine Entscheidung wohl nicht.
Mit einem K.O. gegen die Realität
Hat sich mein Weltbild verdreht
Hat gemacht wie es will
Hat geschaltet von stumm auf still
Jetzt hocke ich im Nirgendwo
Mit Zebras, Schlangen, Hornissen und Co
Kein Fenistil Gel für den Mückenstich
Doch wenn wir ehrlich sind, stört es mich?
Denn wenn wir in uns gehen
Kann man die Wunden ohnehin nicht mehr sehen
Fängt dafür an zu verstehen
Tabula Rasa ist wie Rasen mähen
Du musst kürzen ist es zu lang
Musst dich freimachen von was hat daran gehangen
Musst atmen und fokussieren
Musst achtsam sein und trotzdem probieren
Musst herausfinden was kann passieren
Wirst sehen die Schönheit kann man nicht studieren
Weil sie in jedem Einzelnen steckt
Weil die Einzigartigkeit mal tropft und mal leckt
So solltest du hegen und schützen
Solltest wissen welche Dinge dir tatsächlich nützen
Um am Ende lauernd zu warten
Und den Kampf von der anderen Seite des Rings starten
So wird sich vieles klären, alles fügen
Vom Chiemsee bis nach Rügen
Sag ich dir von hier ohne Bahn und ohne Bus
Ein Ort an dem ich Lernen erst neu lernen muss
Plusquamperfekt, Imperfekt
Gar nicht perfekt.
Die Prüfung bestanden, die 1 im Diktat
Den Spickzettel morgens schnell noch eingesteckt
Wörterbuch und Anonymgesuch
Und was gleich war Lektorat?
Vergangenheit, Präsens, Futur
In der Deutschstunde auf meiner frisch polierten Couchgarnitur
So habe ich keine Ahnung von Satzzeichen, Präfixen und Silben
Aber Reime
Junge
Die kann ich bilden

Chaim calling

Du dankst mir für dieses Set?
Ich danke für dein Augen öffnendes Bett.
M83 mit run into flowers
Welch bombastisches Sample von Michael Mayer
Und so klangbehangen ziehen die hours
Werden von Augenblicken zu verschlossen zum Schleier
Was weiß denn ich?
Ich mag dich
Wirklich und in echt
Und wenn du dich angesprochen fühlst, werden diese Sätze dem sogar gerecht.
Finally to know what it's all worth
Sascha Funke, Raresh und Shablone
Highest rate on earth
Und der einzige Sound dort wo ich wohne
Der einzige Schlag in meinem Herzen
Ist Stromausfall hab ich keine Kerzen
Hab grad mal Didi Hallervorden Witze zum Scherzen
Will nur dich
Will sehen
Erhöht der Hochmut mich
Wenn nicht, ja dann ist es auch nicht weiter wichtig
Hauptsache du hast mich gelenkt in die Mündung, die scheint richtig.
Lirum, Larum, Löffelstiel
Warum zu wenig, warum zuviel?
Das Warum ist im Grunde stets subtil
Stets eine schweißtreibende Etappe vom Spiel
Eine Fackel zum Weitergeben
Eine Staffel für jedes Leben
Ein Rhythmus für die Tanzbeine
Doch auch tanzen tust du eigentlich ganz alleine
Hast Haare auf den Zähnen
Es faustdick hinter den Ohren
Niemals mehr zu fragen!, hast du dir geschworen
Einfach lassen, einfach geschehen
Was bei rumkommt, wird ein jeder dann schon sehen
Dein Weg, deine Zeichen und deine Ampel
Dein unkoordiniertes Rumgehampel
Was ist das Ziel und warum es ist da
Wozu eigentlich braucht man Ziele in jedem neuen Jahr
Schwachsinn und Nonsens
Nicht schwächeln ist der Konsens
Verschimmeltes Obst
Und die Jungfernfahrt du 800 mal probst
Alle Augen auf dich
Alle Finger zeigen

Wirst du es vergeigen?
Und dich trifft einer dieser Blicke
Fähig zum Brechen tausender Genicke
Die Welt hält an Die Welt steht still
Nichts mehr wie gewohnt fortan
Du versuchst zu ordnen und zu sortieren
Warum kann Argwohn nicht auch mal den Anderen passieren?
Weshalb immer du?
Oder lässt du es unbewusst ganz einfach immer zu?

Doch wozu?

Und überhaupt auch wieso
Führt doch alles nur ins Nirgendwo
Ein Ort an dem du endest
Ein Platz an dem du beginnst
Eine Stelle an der jeder, nur nicht du gewinnst
Life isn't fair
Scheint dein Credo als heißgeliebte Gegenwehr
So setz dich hin und settle down
Es ist gesünder nicht nach hinten zu schauen
Wo Menschen Mauern bauen
Und Bauers Rinder an Gräsern kauen
Verschlimmert durch das Spiel des Windes
Ist es das Drama des begabten Kindes
Mein Bauch wird flach so gebt mir Bier
Habt Erbahmen mit einem durstig Kind und gebt ihm vier

Stopp Halt und Pause
Besser noch
Ja das passt
Achtung jetzt

Oder keins!
Denn zum Vollrausch genügt inzwischen eins.