Freitag, 29. Januar 2010





gibt es eine realitätsfremdere Art der Romantik?

genau für dich


Und da dachte ich bei mir
Ach eine Sms, so unpersönlich; nicht mein Stil
Oder zumindest nicht heute
So bringe ich deine Antwort unter 100 Leute
Also genau genommen erst auf Zettel und Papier
Und getippter Weise dann nach hier
Wie dem auch sei
Dienstag Vormittag bist du besetzt
Und drei Mal darfst du raten, natürlich habe ich da frei
Aber das ist gar nicht weiter schlimm
Da ich vorher auch noch woanders bin
So treffen wir uns in der Mitte ganz ungehetzt
Endlich wird der Plan umgesetzt!
Wenn du noch etwas brauchst, lässt du es mich wissen
Bis dahin habe ich meine Augen weit aufgerissen
Um dich nicht zufällig zu verpassen
Auf unseren schneezermatschten Straßen
In diesem Sinne freue ich mich
Ja ich grüße dich
Und bitte inständig
Dass uns nicht irgendetwas erdrückt
Dass uns nicht irgendwas die Luft wieder nimmt
Uns dunkel stimmt
Uns nicht lässt
Uns unsere Feste nicht zu Ende feiern lässt
Denn die letzten Tage sind gestrichen
Die Erinnerung halb verblichen
Wohl aber alles anders
Wenn wir die Karten neu mischen
Und zum Essen nur Wahrheiten noch auftischen

Auch ein alter Pulli kann mit Pflege neu erfrischen.
Seit Wochen hängt an dem hölzernen Brett in unserem Hauseingang ein großer Informationszettel mit Vermerk auf das Ablesen der Heizungen am 29.01.2010 zwischen 08:00 und 12:00 Uhr.
Heute war es soweit und um keinen schlechten Eindruck bei der Wohnungsbaugenossenschaft zu hinterlassen, hat mich mein Lebensabschnittsbegleiter noch um 8:30 Uhr geweckt, bevor er aufbrach, seinen Tagesablauf zu bestreiten.

08:00 bis 12:00 Uhr.
“Diese Pappenheimer klingeln doch garantiert erst um kurz vor 12:00 Uhr” ist mein steter Gedanke und Vorwand, weiterhin im Bademantel über knapp 70 qm² zu stolzieren.

Es sind also vier Stunden, 240 Minuten, 14400 Sekunden.

Ein einziges Mal während dieser Zeitdauer musste ich auf die Toilette.

Und um die Spannung etwas aufzubauen
Frage ich nun

Wann kam der nette Mann, um unsere Stromstände aufzuschreiben?



Du kannst mich finden in den Luftschlössern dieser Stadt
Du kannst mich berühren auf einem unbeschriebenen Blatt
Wo alles seinen Platz
Und auch Raum eingenommen hat
Ein kleiner, prägnanter Satz

Den Mund geöffnet
Und ein Geheimnis gelüftet.


Dienstag, 26. Januar 2010

Movement
Vehement
Wenn der Mond über unserem Firmament so rennt
Wo mich jeder außer du so kennt
Ja jeder ist ein Star
Auch wenn es im Morgengrauen vorüber war
Was zählt ist wohl der Bass im Magen
Deine Handlungen, die soviel sagen
Mehr als 1000 Worte
1000 deiner Sorte
Können mir gestohlen bleiben
Könnte aufhören zu schreiben
Könnte es immer bunter treiben
Könnte zugeben

Du bist mein Leben

Könnte streben
Doch ich bin dir erlegen.

Mit dem Erwachen kommt die Einsicht
Ach vergiss doch dieses banale Gedicht
Vergiss ihr stetes Nicht
Vergiss ihr unebenes Gesicht
Such dein Glück
Finde deine Ruhe
Und sie trägt weiter ausgelatschte Schuhe
Schreitet immer weiter
Auf ihrer ohne dich Karriereleiter
Nichts ist wert
Was dich heute erst ehrt
Doch alles ist wahr
Von dem, was schon damals war
So ergibt es null Prozent
Wenn sie morgen mal deinen Namen nennt
Weil sie erkennt
Dass sie ohne dich nur in ihr Unglück rennt

eins

Wenn sich das Gewissen mit mir streitet
Bin ich zu zart besaitet
Gebe oftmals nach
Häufig klein bei
Mache dann zuviel mit anderen Leuten
Die mir eigentlich noch weniger bedeuten
Höre die Alarmglocken läuten
Verzeih.
Mein Dach über dem Kopf
Ist in solchen Momenten nur noch der Shampoorest in meinem Zopf
Meine Kapuze festgeschnürt
Der Abenteuerwille mich verführt
Ich lasse die Musik für uns sprechen
Wenn sich die Lichtstrahlen in meinen Pupillen brechen
Nehme mir am nächsten Morgen vor
Ab heute bist du für jede Kleinigkeit ganz Ohr
Nimmst alles mit
Alles Gute mit jedem Schritt
Doch wenn mir die Nacht dann in den Po so tritt
Sind wir mehr einsam noch zu dritt
Noch geteilt
Noch vereint
So sehr beeilt
Wird erneut hinter verschlossenen Türen bitterlich geweint

und zwei

Du denkst ich würde mich entfernen
Dabei will ich dich noch besser kennen lernen
Komme nicht an gegen dein Verhalten
An dem sich nicht nur meine Haarwurzeln spalten
Lasse mich ein, lass mich ziehen
Dennoch könnte ich mehr Helligkeit verdienen
Lasse mich drehen, lass mich treiben
Um gegen deine Wortlosigkeit zu schreiben
Wache auf und mir wird bewusst
Nichts von alledem hätte ich jemals gemusst.

Montag, 25. Januar 2010




Was als Letztes an erster Stelle steht
Wenn es in der Reihe nicht mehr vorwärts geht
Zum Weizentoast mit Roggen
Sterben.
Oder bloggen.



Sonntag, 24. Januar 2010


Ich brauche Baustellen und Brücken
Straßenschluchten, die mich immer wieder entzücken
Ignorierte Lücken
In denen schneebedeckte Stromkästen sind
Ein Eiszapfen abbrechendes Kind
Wenn die Chance dann grobkörnigst durch die Sanduhr rinnt
Muss ich aufstehen und mich sputen
Nur noch drei Minuten
Oder doch viel mehr
Vielleicht kommt der Sommer ja auch wieder her
Zwischen putzenden Nasen
Und verkühlten Blasen
Legt sich die Kälte auf alle Autos
Die Eiszeit unser Schatten
Ganz lautlos.
Das Brot ist gegessen
Ein für alle Mal
Und ich war so darauf versessen
Die Tränen rennen
Auf meinem Gesicht so fahl
Als Taschentuch mein parfümgetränkter Schal
Dich zu kennen
Wurde zur Qual
Eine manipulierte Wahl
Wird zum Verhängnis
Doch alles
Alles ist vergänglich



Und malen nach Zahlen

Berlin

Einwohner 3.405.259
Arbeitslose 227.367
Obdachlose 10.000
Hartz 4 750.000
Straßenkinder 2000
Ratten 6.000.000
Abgeordnete 160

Alle Angaben ohne Gewähr und ungefähre Schätzungen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt



Heute -exakt einen Monat nach Weihnachten- finde ich in einer städtischen Neubausiedlung endlich den Beweis für meine These.

Es gibt ihn doch!

Freitag, 22. Januar 2010

freitagslieblingsliedundsamstagsundsonntagsbisdonnerstags

Den verschneiten Weg nehm’ ich zu Fuß
Bevor ich 14 Stunden laufen muss
Mein musikalisches Gehör ist gespitzt
Ein Blick in den Spiegel ob der ungewollte Look auch sitzt
Ein kurzes Zähne putzen
Ein beiläufiges Pony stutzen
So beginnt der Tag auf glattem Parkett
Ohne Mucks und ohne Mäuschen
Kein Windzug in meinem Häuschen
Das Einzige zum Vernehmen
Und dafür muss man seine Lauscher schon sehr dehnen
Das Zischen einer Dose
Das Klicken eines Feuerzeuges nach dem Griff in meine Hose
In meinem Flugzeug ohne Pilot
Ich als Anker ohne Boot
Am klarsten Himmel etwas Purpurrot
Der Platz, an dem die Sonne wohnt
Denn Fantasie hat sich schon immer gelohnt
Ich bin heute zu früh aufgestanden
Ganz schnell kam dann das Gefühl der letzten Nacht abhanden
Und ich zeige keine Reue
Über meine dunkle Treue
Die keinen Penny wert
Weil sie bloß erschwert
Was im Grunde ein jeder von uns ehrt
Wenn er der Wahrheit Einzug gewährt
Ob er nun Bürotische oder Straßenecken kehrt
Nein, irgendetwas läuft komplett verkehrt
Denn die Zeiger stehen erst auf 16 Uhr
Und ich mental in Freizeitstimmung nur
Habe keine Lust und auch keine Laune
Keine Dinge über die ich kindlich naiv staune
Frage mich wieso, warum, weshalb
Eine seltsam aussichtslose Etappe

Eine rote Filzhutkappe
Fragt mich das Kreuzworträtsel der BZ

Gott.
Ich will in mein Bett.
Mein Gedankenfluss beginnt
Wenn das Blut im Körper wieder dicker gerinnt
Ein fast jeder schläft jetzt noch
Und ich falle unbeholfen in ein schwarzes Wörterloch
Eigentlich könnte ich bleiben
Eigentlich könnte ich leimen
Eigentlich könnte ich kleben
Von wegen
Und die Konzentration verfliegt mit dem Schweben
Fern von alledem
Für das Stupide schämen
Und so beschließe ich zu gehen
Mit Jacke, Rucksack und Hut
Ja, das tut gut
Ich sehe dich mal wieder, aber wann?
Okay, ich denk an dich von Früh bis abends dann
Mache meine Anlage an
“Don’t look back into the sun”
Danke Peter, jetzt kann ich ahnen
Ich war ganz nah an dir dran
Aus yes we can!
Wird yes weekend
Ja you don’t
Und nein you won’t
Ob Verweis oder Tadel
Königskinder oder Großstadtadel
Ex oder Hopp
Jazz oder Flop
Keine Anleitung und kein Buch
Ein Segen und parallel auch ein Fluch
Kein Beistand so groß das Gesuch
Kein vom Tyson angebissenes Ohr
Keine minuziös gezupften Augenbrauen
Schützen dich davor
Nein.
Dein Leben, das musst du dir schon ganz allein verbauen
Mein Stift ist Individualität
Wenn sich das Viereck erstmal dreht
Mein Zimmer ein Lebensentwurf
Mit einer Matratze als Wohlfühloase
Mein Gefühlstreiben eine Phase
Mit einem Kopf als Versuchslabor
Mein Feierabend ist afterhour
Mit Neidern, Gönnern, Fans

Once again I will dance.
Dick eingemummelt
Habe ich mit meiner Anwesenheit geschummelt
Habe die Stempelkarte verbummelt
Und so wurden zehn Stunden Arbeit
Zu ganz selbstbestimmter Zeit
Vollends genutzt
War mein Arbeitgeber recht verdutzt.

Sonntag, 17. Januar 2010

DAISY FIGHTS BACK / Ich ging spazieren











Für den, der diese Bilder vor mir schon sah
Weil er schon immer näher an der Schönheit war
Für den, bei dem alles am seidenen Faden hängt
Für den, der unbedacht sein Herz verschenkt
Für den, der seine Straßen in meine Sackgassen lenkt





Für dich
Mit lautem Ausruf der Empörung
Von mir
Mit der emotionalen Gleichgewichtsstörung

Montag, 11. Januar 2010

Da ich ja bald ein ehrenamtliches Jahr in Südafrika verbringe, muss ich so einiges an Bürokratie für mein Visum absolvieren. Um einreisen zu können, brauche ich unter Anderem ärztliche Atteste, die belegen, dass ich unter keinen schlimmen Krankheiten leide. So musste ich mich am Freitag dem Röntgen unterziehen, um bestätigen zu können, dass ich nicht unter tbc leide.
Heute ist Montag und ich konnte mir meine Befunde bei Frau Doktor med. Wiegel abholen.
An meinen Hausarzt war folgendes Schreiben aufgesetzt:


Sehr geehrter Herr Dr. Stein, wir berichten über ihre Patientin Rohrbach, Stefanie, geb. am 19.01.87, bei der wir folgende Untersuchung durchführten

Rö. Thorax p.a. vom 08.01.10

Rechtfertigende Indikation:
Frage nach Bronchitis, Tbc.

Normal großes, regelrecht konfiguriertes Herz ohne cardiale Dekompensationszeichen. Schlankes Gefäßband und oberes Mediastinum.
Geringe peribronchitische Zeichnungsvermehrung re. im Anschluß an den unteren Hiluspol. Keine floriden Lungenparenchyminfiltrationen, kein Pleuraerguß.

Altersentsprechendes Thoraxskelett.

Mit freundlichem Gruß

Dr. med. K. Wiegel.


Hier die Frage, versteht jemand worum es sich hier dreht und handelt?
Und brauche ich dafür wirklich ein Abitur oder einfach nur ein gutes Wörterbuch?
Und du musst nicht denken, dass ich all die kleinen Spitzen nicht vernommen hätte
Denn wenn ich mir mit deinem Eisen die Haare glätte
Dann auch gleich die Wogen
Für dich lege ich meine Hand ins Feuer war keine Sekunde gelogen
Für dich lasse ich alles stehen und liegen
Ohne mich zu verbiegen
Von Schafen und Kühen, anderen Rindern und Ziegen
Ganz weit fort von hier
Ein Ort 50.000 km entfernt von Trier
Die Utopie ist jetzt mein liebgewonnenes Revier
Und endlich bist du eingetaucht
Wenige Augenblicke, doch die haben gereicht
So hast du mir den Lebenswind eingehaucht
So hat sich dein Lebenshauch noch mehr eingefleischt
Und deine Gutmütigkeit die schwarzen Flecke auf meiner weißen Weste gebleicht

Samstag, 9. Januar 2010

colours shapes dances

Charlie Sheen schlägt seine Frau und ich die Zeit nur so tot.
Somit vereint dieses Video auf ganz fabelhafte Art und Weise all die Dinge, nach denen mir zumute wäre; ja all die Dinge, zu denen mir die Gradzahlen zwischen 35 und 37 auf dem Fieberthermomter fehlen.



Freitag, 8. Januar 2010


Ein Mädchen rutschte heute vor mir in der Glätte des Schnees aus. Schon allein für den Betrachter sah es sehr schmerzhaft aus, wie sie sich dort unfreiwillig in Mitten der Menschenmengen des Alexanderplatzes auf ihre vier Buchstaben setzte. Ich lief circa zwei Meter hinter ihr und überlegte im Moment des Geschehens, ob ich ihr aufhelfen sollte.
Doch als ich sah was sie in ihrer rechten Hand hielt und auch mit zu Boden riss, entschied ich mich um.

Es war ein iPhone, welches seine Schale verlor, als das schwarze-Leggins-in-braunen-Leder-Stiefeln-tragende it girl zu Boden ging.

Wohin all die Menschen wohl gehen
Die mir tagsüber im Wege so stehen
Kann ich eine Runde mit ihnen drehen?
Oder will ich nur so tun?
Reden die was Vernünftiges
Nehme ich zum Mittag etwas Zünftiges?
Oder lass ich einfach alles liegen
Mich nicht um deren Willen verbiegen
Lieber alles mit Luftschlössern ausbauen
Um später siegessicher dahinter zu schauen
Wo ich anfange
Wo ich ende
Wo die Pflanzen blühen
Und auch nackte Bäume ihren Charme versprühen
Wo Verbote richtig
Und Ahndungen nichtig
Weil wichtig
Was du selbst aus dem Dilemma machst
Während du zum Schein dann lachst
Vor einiger Zeit schriebst du mir
Liebe ist
Dich immer dazuhaben und hier
Jeden Tag an dich zu denken
Und ich sollte meine Relationen smarter lenken
Tage später stellte ich dann fest

Liebe ist nicht das
Denn die Liebe ist ungreifbar
Liebe heißt

Wenn du ohne Ekel die Haare aus dem Abfluss für den Anderen reißt

Ich leg mich hin und komme tatsächlich zur Ruh
Schaue dir gedanklich noch mal kurz zu
Lasse alles ran
Was ich nicht fassen kann
Schaffen wir alles dann
Weil du auslöst
Wenn ein Komapatient zum Spaß nur so döst
Eine verkehrte Welt, in der unten gleich zur Seite
In einer platzmangelsymbolisierten Breite
Tanzt du mit mir ganz oben in die funkelnde Weite
Tanzt mit mir bis nichts mehr geht
Denn egal welch lieblicher Duft mir grad um die Nase weht
Bist du der Intercityexpress
Ganz stet.
Ich bin so Vieles das du hast
Dein Pol in Eile und Hast
Deine Lieblingshose zum all-time-favorite-shirt
Das dritte Ohr welches all die Untertöne hört
Dein schönster Traum
Dein mit Wünschen behangender Apfelbaum
Deine gute Nacht Zigarette
Dein höchster Einsatz in einer zum Scheitern verurteilten Wette
Alles was du spürst
Das Doppelleben du immer weiterführst
Doch was verdammt
Ja was macht mich aus
Was bringt mich und dich so hoch hinaus
Und im nächsten Moment ganz tief runter
Was macht meine Welt ein Stückchen bunter
Hin und Her.gerissen
Zwischen kalten Bushaltestellen
Und bequemlichkeitsspendenden Kissen
Das größte Bett nach stundenlang unterwegs
Der schokoladigste Keks
Das schaumigste Bad
In Krisenzeiten bester Rat
Glitzernde Gedanken
Sternstunden sich wie Efeu um dich ranken
Mehr als eine Raststätte ohne tanken
Ein Bitte ohne zu danken
Ganz einfach so

Besser hier als irgendwo.