Samstag, 14. November 2009

Unser Leben ist groß
Unser Leben ist gut
Ist es zu famos
Ist es egal wie weh es tut
Egal wann die U-Bahn fährt
Welcher Assi den Weg zur Kasse im Reichelt versperrt
Egal wie wenig man schlafen kann
Wir sind einfach ganz nah an der Sonne dran
Fühlen die Strahlen in unseren Herzen
Können ernst sein, können scherzen
Können immer, auch zu spät
Egal wie es geht
Denn es gibt immer einen Weg
Und der führt erstmal zu dir
Dann zu uns, über Busse und im Bier
Meine Seele, die ich auf dein Kissen heut Nacht leg'
Meine Hoffnung und deine Person
Zuviele Eigentore geschossen schon
Doch diesmal bin ich mir wirklich sicher
Wahrhaftig bei Tränen und Gekicher
Nicht nur in den Noten der korrekte Riecher
Kein auf den Knien vor jemand Anderes Kriecher
Du deins
Und ich meins
Zusammen ganz und gar
Zusammen Haut und Haar
Und wenn ich mich dennoch verfahr'
Bist du mein ADAC
Meine Autobahnpolizei
Der Mensch, dem ich alles verzeih.
Der Wind hat nach mir gepfiffen
Versehentlich habe ich ein gelbgrünes Ahornblatt mit meinen Schuhen mitgeschliffen

Da jeder längst nicht jeden kennt
Weil man mit geneigtem Haupt über blätterlose Gleise rennt
Zu sagen
My huckleberry friend
Und obwohl ich alles andere als Mainstream bin
Trage ich zu Stoffschuhen die karierte Bluse
Wie ich die Dinge so sehe
Bist du meine unifarbende Trophäe
Meine glitzernde Muse
Mein oftmals brauche ich gar nicht mehr
Mein ich mag dich so sehr
Ich hätte nicht gedacht, dass es solch große Kreise zieht
Viel zu weit weg ist was bald geschieht
Und ein Jeder tritt an mich heran
Fragt nach dem wie, wo und wann
Mal sehen ist meine Antwort dann
Da ich selber doch gar nicht weiß
Ob morgen italienisch, Burger oder Reis
So bitte ich inständig
Für kurz und ewig
Hört auf zu erzählen
Hört auf mich zu quälen
Mit Dingen, die keiner Antwort gerecht sind
Denn goldenste Zeit rinnt
Wenn ich mich ablenken lasse
Von Sachen, die ich gar nicht fasse
Und dadurch mein eigentliches Dasein verpasse

Donnerstag, 5. November 2009





Ich lasse mich bedröhnen
Von der Stumpfsinnigkeit verwöhnen
Lasse mich treiben und mitziehen
Erhebe mich im Niederknien
Öffne meinen Mund um laut zu schreien
Senke meinen Kopf und lasse mich weihen
Stoße an mit allen
Weiter noch lass' ich mich fallen
Nicke und schüttel Hände
Stolper und beschmutze Wände
Wache schweißgebadet auf
Bin zu sehr drauf
Oder viel zu weit drunter
Milch macht müde Mädchen munter
Meine Sicht um einiges bunter
Mein Blick auf die Dinge
Zwischen eventuell und wenn es doch ginge
Zwischen Fahrrad und BVG
Zwischen bleib liegen und hau schon ab; jetzt geh!
Im nicht nachahmungswürdig
Bin ich dem Feuer in mir gehörig
Bis alle Karten ausgeteilt sind
Und der letzte Bus dann fährt

Eingefroren im Novemberwind
Bin ich lieber in Freiheit eingesperrt
Als bei euch so ausgezerrt

Sonntag, 1. November 2009

Möglicherweise
Eine verkehrte Herangehensweise
Denn wenn ich deine Stimme höre
Verschwinden die Aspekte, an denen ich mich störe
Alles ist dann rosa angemalt
In Pastell getunkt
Eine Welt, in der ein leeres Feuerzeug noch funkt
Die Wände sind mit Blumen angestrichen
Und alle Schulden sind im Voraus beglichen
Ich stehe dann da und friere
Und du wartest da und stehst Schmiere

Für ein Leben, welches wir nie führten
Für eine Liebe, die wir immer spürten.
Bin ich zu fiktiv
Du zu real
Bin ich überperfekt
Du mein Ideal
Habe ich mich gestreckt als ich schlief?
Bestimmt nur um dir näher zu sein
Um noch größer zu scheinen
Bist geschicklich
Bin ich kindisch
Bin ich verträumt
Bist du übergeschäumt
Du hast deinen Alltag aufgeräumt
Deine Seele geputzt
Ich hätte dir gerne noch soviel mehr genutzt
Gelb zu Rot
Zu devot
Oder alle Zügel in der Hand
Kann ich nicht sagen
Weil ich noch nie den Reiz im professionellen Reitsport fand
Ich sage Hellosen
An alle urbanen Aushilfsmatrosen
Alle mit Mützen und wehenden Hosen
Die an unbekannte Ufer stoßen
Alle heimat- und auch zukunftslosen
Die bereit sind zu tauschen
Burger King gegen Gemüse aus Dosen
Die nichts sehnlicher wollen
Als dem Tosen des Meeres zu lauschen
Missachtung straft den Öltanker
Werft die Anker
Ja, werft die Anker!

Nighttime intermission
Den Pinsel mit den Farben mischen
Die Wasserränder verwischen
Bis sie trocknen, bis sie gerinnen
Wird der Favorit am Ende denn tatsächlich gewinnen?
Den Ruhm dann bemalen
Und weiterlesen in Zahlen
Ein Klang von Peters Gitarre
Schon zieht sich die Siegerehrung ins Bizarre
Wenn jeder könnte, wenn jeder würde
Nähme ein jeder diese Hürde
Alles mit links
Und so simpel gings
Schlagt euch Nächte um die Ohren
Still, taub und blind
Die ersten Plätze sind längst auserkohren
Weil die Besten schon immer die Verlierer sind
Die Schnürsenkel sind offen
Den Blick zum Spiegel am Morgen nicht so ganz getroffen
Nur Fantasie und Input das Hoffen
Und wie die unzähligen Geiger in meinem Kopf
Mit den widerspenstigen Haaren in meinem Zopf
Animieren mich zu den verliebtesten Taten
Kursiv und blockig Größe 12 können warten
Ja heute erhebe ich mein Haupt um zu leben
Um der Ignoranz nicht ständig Recht zu geben
Ein Telefonat mit Vater Staat
Ein Brief an Mutter Natur
Ein Konzert von Pur
Ich schwitze bei Minus sieben Grad
Und meine Reime vergessen ihre Dichtung
Vergessen Datum und Ort
Vergessen Buchstaben und Wort
Wird Denim zu Cord
Wird eine Ewigkeit zu short
Wird mein Haupt erhoben für das große Ziel
Alle guten Minen zum bösesten Spiel
Nee, nicht mein Stil.
Wenn ich doch nur wüsste wohin mein Weg mich bringt
Wer in fünf Wochen am Bahnhof für mich winkt
Wer in der nächsten Nacht das Tanzbein mit mir schwingt
Wenn ich ahnen kann
Alles hat seinen Sinn
Dann wäre es vielleicht alles, wenn ich am Leben bin
Doch es zieht den Boden unter meinen Füßen weg
Lässt mich leiden, grinsen und grübeln
Ich vermache euch alles in Kübeln
Oder in diesen Sätzen
Denn ich hasse ihre Wortfetzen
Und verehre gleichermaßen die Betonung
Wenn ich weitermache, kommt die Belohnung?
Wenn alles dann von vorne beginnt
Luciano Pavarotti zu euren Gelöbnissen singt
Wenn Erinnerungsvermögen und Uhrzeit auf ihren Ausgangspunkten wieder sind
Bin ich dann endlich erwachsen aber im Herzen noch Kind?
Und während ich so lauf
Denk ich "ach, ein Halt beim Spätverkauf"
Die Musik im Ohr
Das Geld gezählt zuvor
Weil Herbst ist mit ganz durchgeweichten Füßen
Werde ich den Angestellten ganz nett grüßen
"Schön, dass du da bist"
"Ja, schön, dass Paulaner in deinem Kühlschrank ist"
Ich frage ihn
Wie geht es dir?
Und bezahle nebenher mein Bier
"Na, den schlechten Menschen gehts doch immer gut"
Der Satz, den er als lapidar so abtut
Erregt in mir die Wut
"Wie? Und den guten Menschen gehts dann immer schlecht?"
"Ganz recht, ganz recht"
Und mit dieser Argumentation
Ist mein eines Bein in der Ausgangstür schon
Gleichgültig legt mir der Verkäufer das Rückgeld von 3,58€ hin

10 Sekunden lang überlege ich wie ich hier eigentlich reingeraten bin

Hebe meinen Arm und setze an
Meine volle Flasche schlägt an die Knabbereckenwand

Drehe mich um, renne los

Sinnlos.