Freitag, 27. Februar 2009

herzlichen glückwunsch


Levi Strauss wäre in diesen Tagen 180 Jahre alt geworden. Eigentlich hieß er Löb Strauß. Verstorben ist er 1902, was schade ist, denn ab 1906 trat das aktive Wahlrecht für Frauen in europäischen Ländern in Kraft. Und ich finde doch, dass Levi Strauss sehr viel Gutes für die Frau an sich getan hat. Darum denke ich auch, dass das Bild ein angemessenes Geburstagsgeschenk ist. Auf dich Löb!

in beetween ways

Manche sagen das ist das Ende
Ich sage hoch die Hände
Oder die Tassen
Die Kinder einfach mal machen lassen
Wir wissen schon was wir tun
In offenen Schuhen
Oder Senkeln
Wenn wir die Blätter mit Wortklecksen besprenkeln
Wir finden unseren Weg
Und das ist, wofür ich meinen Glauben ins Feuer leg'
Mit Bändern in den Haaren
Zur nächsten Veranstaltung fahren
Kommst du mit?
Wagst du den ganz ungefährlichen Schritt
In diese Konstruktion
In der Impulse leben und Farben wohnen
Hier ist alles wunderschön
Ich habs gefunden
Und werd nicht mehr gehen

neulich bei reichelt

Ich habe jeden Tag eine Stunde Mittagspause, die ist meist knallhart durchstrukturiert ist. Es gibt einen Lieblingsplatz auf dem ich immer sitzen möchte, weil von dort aus einfach alles ertragbarer ist. Ich kann meine Kollegen beobachten und sie innerlich belächeln wenn sie sich mit Dummheit und stupiden Gesprächsthemen angähnen. Ich kann mit den Füßen wippen und wenn ich möchte auch zum Fenster blicken. Die Uhr ist in meinem Sichtfeld, so dass ich immer weiß, um wieviel Minuten ich die Pausenzeit überziehe. Wenn ich Glück habe, habe ich ein Kreuzworträtsel ergattert, in dem ich ein bisschen rumschmieren kann. Doch das größte Glück an sich ist es, wenn der Platz zu meiner Rechten vom richtigen Menschen besetzt ist. Und von den richtigen Menschen gibt es ja ohnehin schon so wenig auf der Welt, dass ich zufrieden bin, einen von ihnen auf meiner Arbeit entdeckt zu haben.
Pausen sind nun aber nicht zum komische Leute beobachten und Fragen wie "Stadt in Südamerika" beantworten da, zumindest nicht hauptsächlich. Der Focus liegt bei der Nahrungsaufnahme. Meine Angewohnheit ist es, jeden Tag eine fünf Minuten Terrine zu essen. Das ist günstig und praktisch. Natürlich könnte ich mir auch ein Gericht bei unserem hauseigenen Koch kaufen, aber da müsste ich mich dann entscheiden, ob ich täglich 3,90€ für ein fettiges, generell mit Zwiebeln überhäuftes Mahl ausgeben möchte oder mir einfach meine Schachtel Zigaretten am Bahnhof kaufe.
Ich wähle den Bahnhof.
Nun ist das mit den fünf Minuten Terrinen ja so eine Sache. Ich hatte zum Ende des letzten Jahres eine mehrwöchige Phase, in der ich jeden Tag die gleiche Sorte des Fertigsnacks aß. Nudeln in Käse Schinken Soße. Jeden Tag. Jeden.
Irgendwann war es auch schon Gewohnheit, dass mein Bauch anfing zu schmerzen wenn ich mit dem Verzehr des 0,99€ Dinners fertig war, doch dann. Dann kam diese eine signifikante Pause, in der mein Körper mir unmissverständlich klarmachte, dass er dieses Zeug, das ich ihm gebe, nicht mehr verarbeiten kann. Und nicht mehr verarbeiten will. Ich war bei der Hälfte des Bechers angelangt als ich plötzlich spürte, wie die letzten Löffel nicht den Weg nach unten sondern den Weg nach oben suchten. Ich musste mich fast übergeben. Am Pausentisch. In einem vollen Raum. Blitzartig stellte ich das Essen ab und blickte entsetzt zu meiner Rechten. An diesem Punkt beendete ich diesen im Nachhinein sehr merkwürdigen Selbstversuch und beschloss nur noch Sorten von anderen Herstellern zu essen. Und als ich neulich im Reichelt Markt in das Regal der vielen verrückten Variationen der fünf Minuten Terrinenwelt griff um etwas Neues auszuprobieren, passierte mir das



Ja, das war ein weiterer Schritt zurück. Ich sprach mir selbst gut zu und nahm mir für den folgenden Tag ganz fest vor mehr Vitamine in mein Leben zu lassen. Motiviert und in meinem Vorhaben gefestigt, stand ich tags darauf in der Gesundheitsecke des Reichelt Marktes. Farblich angesprochen lockte eine 100% Fruchtaufmachung in einem schönen Glas meine Blicke auf sich. Der Preis jedoch lies mich kurz erschrecken. 2,79€. Hui. Aber der Körper ist das höchste Kapital oder? Während meiner Gedankengänge und meiner noch nicht vorangeschrittenen Geschmacksentscheidung griff ein wahrscheinlich gut betuchter, fit wirkender, großer Mann im Anzug mit seinen starken Händen zielstrebig nach dem Glas, mit welchem ich schon liebäugelte. Das war der Wink, den ich brauchte und mein Kaufentschluss war besiegelt.
Als ich einige Minuten später dann im Pausenraum genüsslich ein Schluck nahm und mir einbildete, spüren zu können, wie mein Teint frischer wird und auch mein Calciummangel verschwindet, traf es mich wie ein Schlag. Es ist wie Blasphemie fürs Geld ausgeben. Ich drehte den dekorativen Schraubverschluss zu und las ganz beiläufig die Schriftzüge, die auf dem Deckel standen und musste feststellen.
DAS DING WAR ABGELAUFEN.
2,79€ für eine Lebensmittelvergiftung? Da helfen mir die Vitamine auch nicht mehr soviel.
Das war's, ich bin fertig mit der healthy life Bewegung, sollen die Anderen mal machen und mich anprangern wegen der fünf Minuten Terrinen.




Was mir zu sagen bleibt ist Bremen 1874 und Philadelphia 1876, gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot.
Reinheit! Da ist Verlass drauf.

you're the b for me

Vor zwei Stunden habe ich deine Wohnung verlassen
Und dich in dem Glauben gelassen
Nach Hause zu fahren
Erklärungen kann ich mir jetzt sparen
Denn du weißt ganz genau
Blitzt das Licht, werd ich zur Rampensau
Neuschnee legt sich auf den Tau
Und ich mich dazu
Eine weitere Nacht, die ich mir um die Ohren hau'
In den Morgen gestürzt im Nu
Den Rest kannst du dir denken
Und eigentlich wollte ich meine Sätze auf etwas ganz anderes lenken
Dir kurz mitteilen
Es ist schön mit dir zu verweilen
Denn ich weiß du liest zwischen den Zeilen
Also werde ich mich bei dir niemals langweilen

je dis aime - mia haben eingeladen


Bands verändern sich. Sie werden besser, sie werden schlechter, sie trennen sich, sie tauchen nur noch in der Presse auf wegen ihren Skandalen oder sie geraten einfach in Vergessenheit. Bei einer Berliner Formation trifft irgendwie nichts davon zu, doch wenn wir ehrlich sind; auch bei Mia ist nicht mehr alles neu. Ekelhaftes Benehmen war vor über einem halben Jahrzehnt als sie auf dem ersten Mai spielten in unserer schönen factory city. Das war verrückt und die Antwort für musikgelangweilte Kids, deren S.O.S. von der Frau mit den rotzigen Texten erhört wurde. Die ersten beiden Alben sind was ganz Besonderes und ich sag das mit ganz viel Liebe in den Worten. Die Lieder prägten und gaben genügend Ökostrom für energielose Tage. Die folgenden zwei Alben wurden etwas kommerzieller, ja. Irgendwie kamen die 100% nicht mehr ganz so rüber und das Herz wurde etwas hungrig, weil die Sättigung nicht einsetzte. Doch wer einmal Fan ist, der ist eben Fan. Odernichtoderdoch?
Ich schreie doch! und als ich im Dezember erfuhr, dass Mia im Februar Berlin mit einem Konzert beehren, da sagte ich mir "komm mein Mädchen, die Aussicht auf einen Abend mit poems of on and off lässt du dir nicht entgehen". Und so kaufte ich mir eine Karte. Und für meinen Freund auch gleich eine. Uhlala und was soll ich sagen? Es war magisch. Ein Spielen der Heroes gespickt mit Sonne, blauen Flecken, Glückssternen zum Greifen nah und einem impulsiven Tanz der Moleküle. Als Erinnerung bleibt ein Rauschen in den Ohren und der erneuten Überzeugung: Mia, we kill for you! Der erste Song des Konzertes war natürlich "Kapitän", aber das kann man verstehen, denn das ist ja auch der Einstieg ins aktuelle, vierte Album. Und genau mit diesem Trick sofort danach die älteren Songs anzustimmen, hat die Band unsere Hingabe eingefangen. Es war so schön alle unsere Lieder und auch die von Atze de Boe zu hören. Die Liederwahl des Auftritts war quasi wie die Wiedergabeliste eines treuen Fans in seiner iTunes Bibliothek. Die Beine waren in Bewegung, die Kehlen befeuchtet, die Machtspiele begonnen. Halt still? Nein komm her! Pro Test oder nur für diese eine Nacht? Noch mehr Bier damit es noch mehr kracht. Und weil die Hoffung so abwegig war, dass ich sie gar nicht hatte, hat mich Mieze noch glücklicher gemacht, als sie meinen Lieblingssong spielte. 2 pieces. Vielleicht nicht meinetwegen, bestimmt aber deinetwegen. Danke, ich war verzückt. Die cool cat formte die Bühne zum Zirkus mit bunten Farben, schönen Kleidern und akrobatischen Einlagen, bei denen sie sich wie ein Kreisel drehte und austobte. Einem Konzertbesucher schenkte sie dann noch das große Glück, mit ihr tanzen zu können. Sie ist eben ein echter Engel.
Das Ende wurde mit Du zur großen Explosion von Kreischen, Jubeln und in die Höhe gerissenen Armen.
Dekadenter Konfettiregen als die Lichter angingen.
Wir mussten unsere Gemüter dann wieder in die Realität schwingen.
Aber nicht ohne das Gefühl der letzten zwei Stunden und das Glitzern in den Augen.
Ja, dann war das wohl Liebe.

Sonntag, 22. Februar 2009

everything comes true




Der frühe Vogel fängt den Wurm
Du eroberst mich im Sturm
Von oben im Leuchtturm
Schauen wir lächelnd
Den Anderen dem Leben hinterherhechelnd
Ich denke wir machen es richtig
Denn nur Entfaltung ist wichtig
Und darum schreien wir ganz laut
Bis jemand unser Universum baut
In dem wir bleiben
Und die schönsten Gedichte schreiben

Wie der Tag begann
Ist was ich vergaß gegen Mittag irgendwann
Die Zeit steht still
Das hier ist das Leben, was ich will
Wir können es selbst gestalten
Und unsere Bedürfnisse verwalten
Haare spalten
Und Fingernägel bemalen
Wir lesen in Zahlen
Verwandeln Wände in Unikate
Für die Rückfahrt keine Karte
Können Substanzen konsumieren
Werden zu weltfremd tendieren
Über Simone De Beauvoir debattieren
Einfach unseren Kern genießen
Und uns mit Seelenfrieden begießen

taken by trees

Irgendwie warst du da
Und dann wieder weg
Eine Hand, die ich damals sah
Ein Aroma, was ich jetzt noch schmeck'
Ja du kannst mich bestehlen
Wirf alles in die nächste Pfütze voller Dreck
Weshalb sollte es mich quälen?
Ich konnte frei wählen
Ich dachte nur, du könntest mir mehr erzählen
Zwei verlorene Seelen
Die Halt fanden
In den makellosesten Kais stranden
Meine perfektionistische Idee
In Zeiten von zuviel Schnee
Mein allerhöchstes Maß
Ist heute hinter Panzerglas
Der Platz, an dem ich so gerne saß
Ist was ich heute verlass'
Das Treffen unserer Blicke suggeriert
Dass man am Ende wohl immer verliert

Sonntag, 15. Februar 2009


In dieser Welt, in der Farben toben
Werden Rechte erhoben
Wir haben uns vor das Licht geschoben
Und werden morgen schon gestern loben
Schmeiß deine Uhr in die Mülltonne
Genieß die Sonne
Was für eine Wonne
Zu sehen wie du bist
Und wie vollkommen das alles ist

Der Wind peitscht uns ins Gesicht
Wie wir hergekommen sind weiß ich nicht
Oder nicht mehr
Oh ich genieße dich so sehr
Und nach Stunden gefüllt mit Zeitverlust
Ist es deine Art, mit der du es tust
An dieser Kreuzung am Ende einer Nacht
An der die Ampel keine Schaltung macht
Bin ich verliebt in dich
Überlegen fragst du mich
"Steigst du mit in mein Taxi ein?"
Mit der Hoffnung auf ein Zeichen
Lasse ich meine Blicke abschweifen
Ich kann mit dir nach den Sternen greifen
Und sage trotzdem
"Nein."
Das kann nur der Selbstschutz sein

one, two, thirteen

Ich hole mir noch ein 3,50€ Bier
Und dann mache ich Schluß hier
Es ist das letzte Wochenende
An dem ich mich komplett verblende
Und meine Energie für dich verschwende
Gib mir das Ende

Oder den Beginn
Weil ich genau ahne, dass ich in drei Tagen wieder bei dir bin

Sonntag, 8. Februar 2009

bet this gonna work

Im richtigen Moment klingelt das Telefon
Im Grunde hat es das ja immer schon
Doch zum ersten Mal stelle ich ergeben fest
Dass ich deine Stimme jetzt mehr brauche als den ganzen Rest
Vier Tage sind eine zu lange Pause
Wenn du redest, bin ich zu Hause
Deine Worte beruhigen mich
Auch wenn ich heute einschlafe ohne dich
Du kannst halten
Was eigentlich immer ein Stück über dem Boden ist
Und das ist warum du fabelhaft bist
Meine Gefühle darfst du gern behalten
Sie zu einem kleinen Briefchen falten
Und an deine Zukunft adressieren
Uns kann nämlich gar nichts Besseres passieren
Ich lasse alles stehen und liegen
Wir werden siegen

did it good

Lasst mich hier bitte noch etwas sitzen
Ich muss noch meine letzten Stunden ausschwitzen
Es ist zu schwer sich zu entscheiden
Zwischen Harmonie und Leiden
Zwischen Tag und Nacht
Und was die Nacht dann wieder mit den Menschen macht
Es ist ein stetes Verdrängen
Ein stetes Befreien aus den Zwängen
Die Vögel könnten singen
Könnten wir sie doch nur dazu bringen
Die Dinge gingen
Würden sie uns doch nur gelingen
Ihr seht mich an
Ich lasse euch nicht ran
Nicht weiter als jetzt
Ganz einfach weil ihr meine Hoffnung zerfetzt

queen of the highway

Auf dieser Stadtautobahn hat sie sich selber überholt
Ist vor dem ICE schon mit einem anderen Zug davon gerollt
Hat den Verkannten bereits vor allen sonst den nötigen Respekt gezollt
Hat das zwar nie wirklich gewollt
Sich aber auch nicht groß darüber aufgeregt
Sie hat sich die Sätze dann einfach so zurecht gelegt
Nie einen Gedanken gehegt
Dass es immer zwei Seiten gibt
Bevor die Waage kippt
Zwei Seiten, die ihr sagen wann
Die ihr zeigen dort und dann
Zwei Seiten, die sie beidseitig beschreiben kann

gimme a reason

Nur bei dir
Wusste ich gleich
Das ist mein Hier
Ab heute bist du mein Reich
In dem ich regiere
Wegen dem ich reagiere
Aus dem ich ausbreche
In dem ich bin, wenn ich wahre Worte spreche
Du machst den kältesten Wintertag zu 30grad im Schatten
Und ich bereue nichts von dem was wir hatten
Nur das, was wir nicht
Tocotronic singt "deine Liebe, mein Verzicht"
Ich schreibe ein Gedicht
Oder etwas das so ähnlich klingt
Weil mein Schiff ohne dich ja immer weiter sinkt
Weil nur Chan noch für mich singt
Ich habe dir so selten gedankt
Du hast dann Unverständnis getankt
Es ist wie Efeu, das sich um mich rankt
Ich habe keine Wehr
Mein offenes Herz als Gewähr
Das Du als ewigen Verzehr
Schlafend oder wach
Du bist mein Dach
Über einem unbebauten Haus
Heute lasse ich alles raus
Und hoffe es ist nicht zu spät
Wenn der einzige Mensch, der mich versteht
Von mir geht

Samstag, 7. Februar 2009

leave me out

Wenn die Farben ziehen
Kann ich mich an Bildern bedienen
Ich habe dann allem und jedem verziehen
Und kann mich gedanklich zurücklehnen
Meine Gefühle weit ausdehnen
Ohne Hand vor dem Mund gähnen
Ganz offen sehnen

Ohne aufzufallen
Weil hier sowieso alle lallen
Oder sich gerade zuknallen
Und ich bin ein Teil davon
Ein Teil vom Großen und Ganzen
Eigentlich will ich doch nur tanzen
Zu den schönsten Klängen
Zu den nervenaufreibensten Gesängen
Ich schlage euch um Längen
Heute Nacht
Wenn ich noch nicht weiß, was der Morgen mit mir macht

your space

Mir fehlt der Mensch, der hier Platz einnimmt
Und mich fröhlich stimmt
Meist bist du es
Wenn du es zulässt
Doch es müssen hundert Prozent sein
Um ganz zu sein
Sich fallen zu lassen
Auszublenden was wir hassen
Kann ich dich fassen?
In den dunkelsten Gassen
Frage ich dich
Stehst du ein für mich?
Ich habe so ziemlich alles vergessen was ich machen sollte
Weil ich meine Zeit nur mit dir verbringen wollte
Ich habe mir das selber nicht so ausgemalt
Nicht in meinen wildesten Träumen
Doch die Qualen machen sich bezahlt
Von nun an will ich keine Minute mehr ohne dich versäumen
Es ist in der Betonung deiner Worte
Es gibt so dramatisch Wenige deiner Sorte
Du erweckst mich zum Leben
Ich hoffe ich kann dir etwas genauso Großes zurückgeben
Frohsinn
Und dass ich immer für dich da bin
Kann es bitte so bleiben?
Und ich höre nie wieder auf zu schreiben
Weil manche Augenblicke zu schön sind um sie zu beschreiben
Um aufzustehen, zum Tisch zu laufen und sie aufzuschreiben
Es würde ja eh nicht funktionieren
Weil Emotionen meist nicht mit Buchstaben agieren
Etwas in deinen Augen
Festigt meinen tiefen Glauben
Den ich nicht besitze
Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich wegen dir schwitze
Du kannst mich dann vor allem bewahren
Und wir können uns Erklärungen sparen

so simple

Ich bin in meiner kleinen Welt
Hier ist nichts, was mich hält
Oder stützen kann
Niemand kommt ran
Wozu rede ich dann?
Also halte ich meinen Mund geschlossen
Und mich bedeckt
Was für Tränen flossen
Ich habe mich versteckt
Ich kann es nicht fassen
Ich habe mich selber fallen lassen
Denn zu der wirklich wichtigen Zeit
Ist keiner bereit
Wenn die Unruhe aus mir schreit
Ich bin dann die einzige Person
Keine Sorge, ich kenne das schon
Drehe die Anlage bis zum Anschlag auf
Und die Nacht nimmt ihren Lauf
Meine Hände schreiben
Ich werde für mich bleiben
In diesem kleinen Universum
Die Stunden gehen schon irgendwann um
Mit starrem Blick gegen die Decke
Währenddessen ich innerlich verrecke

Mittwoch, 4. Februar 2009

stock exchange

Ich tausche Alltagsfrust gegen gesteigerte Lust
Tausche frischen Teint gegen Bewegung eingeschränkt
Tausche schimmernde Lippen gegen 24 Kippen
Tausche gebrochene Herzen gegen progressiv Kopfschmerzen
Tausche lackierte Fingernägel gegen die Ausnahme in der Regel
Tausche Kopf aus der Schlinge gegen dunkle Augenringe
Tausche Ausgeschlafenheit gegen eine durchgemachte Nacht zu zweit
Tausche Wohlstand gegen Purzelbäume und Handstand
Tausche sinnlose Wetten gegen Spaß in fremden Betten
Tausche gebügelte Wäsche gegen für dich spring ich in die Bresche
Tausche Spiegelschrankenge gegen Partygedränge
Tausche volles Potenzial gegen Verhalten zu oft fatal
Tausche mentalen Krieg gegen alles vereinnahmende Musik
Tausche Whiskey gegen Rum
Tausche schwer gegen leicht
Tausche eines Tages alles wieder um
Vielleicht.

www...sovvv

Manchmal macht mir das Internet wirklich Angst. Ich bekomme E-mails von Leuten, die ich nicht kenne, die aber meinen mich zu kennen und mit Werbeangeboten locken. Freundesanfragen von ominösen Menschen in Portalen, in denen ich gar nicht sein möchte.
Das world wide web weiß alles.
Grundsätzlich. Immer. Und sowieso schon lange vor uns.
Wenn man nicht online ist, ist man off. Out. Draußen. Abgeschnitten vom Geschehen und somit zu uninformiert um zu verstehen.

Es war später Abend als ich mich mit meinem Pseudonym auf gmx.de einloggte um mails zu checken, wie es der allgegenwärtige coffee to go Konsument sagt.
13 ungelesene E-mails.
Die meisten unwichtig und wohl auch gar nicht an mich persönlich gerichtet. Mein Augenmerk jedoch fiel auf die Zeile von einem unbekannten Absender; Betreff "pre-order Lady Sovereign".
LADY SOVEREIGN!
Ich meine, das kann doch wohl kein spam sein.
Ich öffnete die Nachricht, nachdem ich alle anderen erstmal obligatorisch lösche.
Amazon.co.uk setzt mich darüber in Kenntnis, dass, wenn ich wollte jetzt und heute, hier und nun das am 6.April im United Kingdom erscheinende 2.Studioalbum von s-o-v vorbestellen kann. Für humane 7,98 Pfund übrigens.
NATÜRLICH WILL ICH!
Denn das sind die Momente in meinem Leben, in denen ich dem Netz dankbar bin, obgleich ich mich mit skeptischer Augenbraue frage, warum amazon.co.uk mich (die Betonung liegt auf "mich") anschreibt. Zwar bin ich ein großer Anhänger dieser Künstlerin, aber ich habe noch nie eine CD von ihr über diese Seite gekauft.
Oder doch?
DOCH!
Mir fällt es wie Schuppen von den Augen. Asche auf mein Haupt.
Vor drei Jahren circa erschien ausschließlich in Großbritannien eine 5 track EP von Lady Sovereign, die ich mir über genau diese Seite anforderte. "Size don't matter" kostete mich 15 Euro und ich war sehr stolz sie in den Händen zu halten, obwohl ich mir sehr gelackmeiert vorkam als ich auf der Rückseite des Covers las



15 Euro für etwas, das wahrscheinlich an irgendeiner Straßenecke in der Nähe des Big Ben den Leuten hinterhergeschmissen wurde. Aber was bei der Queen so an der Tagesordnung ist und was nicht, da blickt ja in unseren Breitengraden ohnehin niemand wirklich hinter.
Wie dem auch sei, Hauptsache ich habe diese CD.
Und auch die, die am 6.April veröffentlicht wird. "Jigsaw" ist der Titel nebenbei bemerkt.

Ich freue mich.
Auch darauf, was mich erwartet, wenn ich das nächste Mal gmx in meine Tastatur hämmer'.

Aber so ist das anscheinend mit dem Internet. Entweder du bist on, oder eben off.
In oder out.
Hot or not.


Sonntag, 1. Februar 2009

Man muss nicht immer irgendwas sagen
Auch keine überflüssigen Dinge erfragen
Der Satzdekoration gebührt die höchste Ehre
Also gib mir die geistige Schwere
Gib mir, weshalb ich sonst nicht mehr hier wäre
Schaffe Atmosphäre
In einer besseren Sphäre
Gib mir Bereicherung und Ideen
Gib mir was die Anderen nicht verstehen
Und ich gebe dir dann zurück
Das einzig Wahre Stück für Stück
Endlose Stunden gefüllt mit Glück

ruffay

Ja ich suche noch
Und möglicherweise wird es immer so bleiben
Vielleicht ist mein größtes Treiben
Deine Faszination
Denn wo ich hin will, da bist du schon
Schon lange vor den Anderen dort gewesen
Und schon früh aus deinen Augen gelesen
Ich beeile mich
Und verweile hier nicht
Weil alles was ich versuche zu erreichen
Nicht noch mehr Zeit ohne dich zu verstreichen
Du stellst die Weichen
Ich richte mich nach deinen Zeichen
Alles andere hat keinen hohen Wert
Keinen tieferen Sinn
Wegen dir ist bin
So sehr vermehrt

Aber in diesem aus Ruhelosigkeit ausgehöhltem Loch
Frage ich mich manchmal dann doch

Wäre ich diese eine Nacht nicht bei dir geblieben
Deine Adresse mir nicht auf den Unterarm geschrieben
Hätte es mich dann woanders hingetrieben?

Aber eigentlich muss ich ja auch gar nicht wissen
Wie es wäre dich nicht zu vermissen