Freitag, 14. November 2008

Mittwoch, 12.11.2008

Die Luftfeuchtigkeit im Badezimmer nach meiner morgendlichen Dusche ist so hoch, dass ich den Spiegel abwischen muss, um mich beim Zähneputzen beobachten zu können. Silke Super spricht im Radio ein paar interessante Worte, die Sekunden später in Vergessenheit geraten und ähnlich verglühen wie meine Ziele für jeden neuen Tag. Geräusche, die gewiss nicht in dieses Szenario gehören, erreichen meinen Gehörgang. Es klopft, es wummert, es hämmert.
Es ist nicht Schranz.
Schmeißt sich jemand gegen die Wohnungstür?
Nein es kommt aus der Stube.
Da mich nach gestern Morgen ohnehin nichts mehr aus der Bahn werfen kann, entschließe ich mich, erst noch meine Zahnpasta auszuspucken und das Waschbecken sauber zu machen ehe ich die Seltsamheit des Moments ergründen werde.
Ich entriegel die Badtür und trete in das Wohnzimmer.
Ein Freund meines Mitbewohners sitzt mit einem Hammer auf unserer 50liter Tonne, die dafür dient, sie mit Bierdeckeln vollzubekommen.
"Guten Morgen, Nelsen hat gesagt, ich kann die Woche irgendwann vorbeikommen um die Tonne zu reparieren."
Was auch immer mit der Tonne gewesen sein möge, ich erkenne immer noch keinen Unterschied.
Müde drehe ich mich um und schlurfe wieder zu meiner Haarbürste. Die Luftfeuchtigkeit im Bad ist jetzt auch nicht mehr so hoch, dass ich den Spiegel erneut abwischen müsste, denn ich hatte zwischenzeitlich ja die Tür geöffnet und somit einen Luftzug veranlasst.
Schade. Und ich dachte schon, das Hämmern und Meißeln wäre von dem Unbekannten, der gestern bei uns eingebrochen ist.
Jetzt werde ich ihn wohl nie zu Gesicht bekommen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

"...die ähnlich verglühen wie meine Ziele für jeden neuen Tag" Ein Hoch auf das geschriebene Wort.
dko