Freitag, 27. Februar 2009

je dis aime - mia haben eingeladen


Bands verändern sich. Sie werden besser, sie werden schlechter, sie trennen sich, sie tauchen nur noch in der Presse auf wegen ihren Skandalen oder sie geraten einfach in Vergessenheit. Bei einer Berliner Formation trifft irgendwie nichts davon zu, doch wenn wir ehrlich sind; auch bei Mia ist nicht mehr alles neu. Ekelhaftes Benehmen war vor über einem halben Jahrzehnt als sie auf dem ersten Mai spielten in unserer schönen factory city. Das war verrückt und die Antwort für musikgelangweilte Kids, deren S.O.S. von der Frau mit den rotzigen Texten erhört wurde. Die ersten beiden Alben sind was ganz Besonderes und ich sag das mit ganz viel Liebe in den Worten. Die Lieder prägten und gaben genügend Ökostrom für energielose Tage. Die folgenden zwei Alben wurden etwas kommerzieller, ja. Irgendwie kamen die 100% nicht mehr ganz so rüber und das Herz wurde etwas hungrig, weil die Sättigung nicht einsetzte. Doch wer einmal Fan ist, der ist eben Fan. Odernichtoderdoch?
Ich schreie doch! und als ich im Dezember erfuhr, dass Mia im Februar Berlin mit einem Konzert beehren, da sagte ich mir "komm mein Mädchen, die Aussicht auf einen Abend mit poems of on and off lässt du dir nicht entgehen". Und so kaufte ich mir eine Karte. Und für meinen Freund auch gleich eine. Uhlala und was soll ich sagen? Es war magisch. Ein Spielen der Heroes gespickt mit Sonne, blauen Flecken, Glückssternen zum Greifen nah und einem impulsiven Tanz der Moleküle. Als Erinnerung bleibt ein Rauschen in den Ohren und der erneuten Überzeugung: Mia, we kill for you! Der erste Song des Konzertes war natürlich "Kapitän", aber das kann man verstehen, denn das ist ja auch der Einstieg ins aktuelle, vierte Album. Und genau mit diesem Trick sofort danach die älteren Songs anzustimmen, hat die Band unsere Hingabe eingefangen. Es war so schön alle unsere Lieder und auch die von Atze de Boe zu hören. Die Liederwahl des Auftritts war quasi wie die Wiedergabeliste eines treuen Fans in seiner iTunes Bibliothek. Die Beine waren in Bewegung, die Kehlen befeuchtet, die Machtspiele begonnen. Halt still? Nein komm her! Pro Test oder nur für diese eine Nacht? Noch mehr Bier damit es noch mehr kracht. Und weil die Hoffung so abwegig war, dass ich sie gar nicht hatte, hat mich Mieze noch glücklicher gemacht, als sie meinen Lieblingssong spielte. 2 pieces. Vielleicht nicht meinetwegen, bestimmt aber deinetwegen. Danke, ich war verzückt. Die cool cat formte die Bühne zum Zirkus mit bunten Farben, schönen Kleidern und akrobatischen Einlagen, bei denen sie sich wie ein Kreisel drehte und austobte. Einem Konzertbesucher schenkte sie dann noch das große Glück, mit ihr tanzen zu können. Sie ist eben ein echter Engel.
Das Ende wurde mit Du zur großen Explosion von Kreischen, Jubeln und in die Höhe gerissenen Armen.
Dekadenter Konfettiregen als die Lichter angingen.
Wir mussten unsere Gemüter dann wieder in die Realität schwingen.
Aber nicht ohne das Gefühl der letzten zwei Stunden und das Glitzern in den Augen.
Ja, dann war das wohl Liebe.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

su DU, so Du ...
unvergessen, einzigartig und unberschwert waren diese stunden.
dafür dank ich dir.
B.