Mittwoch, 28. April 2010

Chan ist schuld

Wir waren immer irgendwo die Letzten
Ob wir uns vor Lachen über die Anderen zerfetzten
Oder uns einfach nur mit gehörig Sitzfleisch und einem Kasten so setzten
“Hast du etwas auf dem Herzen?”
“Lass uns doch mal philosophieren” beliebte ich zu scherzen
Und es vergingen Epochen, Lieder und Zigaretten
Zeitspannen in der wir sicher die Welt hätten retten
Nee...gar nicht wollen
Lieber der Sekunde Tribut noch zollen
Ein bisschen den Hügel dort herunter rollen


Wir waren grün, blau und bunt
Weit entfernt von vernünftig und gesund
“Na und”
Tönt es synchron aus unserem Mund
Und genau aus diesem Grund
Kann ich jetzt auf die Tränendrüse drücken
Muss dich mit meinen Sätzen nicht exorbitant entzücken
Nein ich fülle nur die Lücken
Weil die Worte sich erst richtig biegen
Wenn wir 11.000 km auseinander liegen


Den Salzgehalt habe ich herunter geschluckt
Und dir auch nur noch vier Mal hinterher geguckt
Die Angst dir verschwiegen
Nie mehr das Gefühl von immer und ganz selbstverständlich zu kriegen
Denn nicht länger aus den Augen als zwei Wochen
Nie länger als neun Stunden nicht gesprochen
Nie mehr als einen Tag lang nicht gerochen
Den namenlosen Eid niemals gebrochen
Und es auch nicht vor


Du bist mein akkurat gefaltetes Eselsohr
Auf jeder interessanten Seite
Peters Gitarrensaite
Der Traum den ich hatte als ich nicht mehr aufgewacht bin
Die Freundschaft mit dem ideologischsten Sinn
Dem größten Verständnis
Dem leckersten Gin
Und der auf Gegenseitigkeit beruhenden Erkenntnis
Wir sind die Besten!


Man kann uns kostenlos mieten aber nur im Doppelpack
Für Einweihungspartys, Hochzeiten und sowieso tanzen wir auf allen Festen
Bis zum Morgengrauen
Da kann man dem Himmel nämlich besser in die Augen schauen
Wenn er nicht grad schon mit grüner Sonnenbrille neben mir steht
Wenn er unter Zeitdruck die Treppen zur U5 hinunter geht
Ich mit Schmollmund den ich so gut zaubern kann
Gehe nach oben zur S-Bahn dann


Und dieses Verhalten hat sich irgendwann eingeschlichen
Unmerklich sind die Monate damit verstrichen
Ich entschied mich schlussendlich für den hard way simply
I was about to lose the best of me
So bin ich los, sonst lerne ich es nie
Wille gefasst; kein Kunststück
Alle freuen sich; Glanzstück
Doch ohne Kunst und ohne Glanz blieb das Schillernste zurück


So fällt mir eigentlich gar nichts mehr ein
Möchte dich bloß wissen lassen
Ich werde auch in 83 Tagen noch mit dir sein
Nur eine Hand in der Tasche haben, die andere ist zum Fassen
Wenn du mich brauchst schicke ich dir schon den Antwortbrief
Ich mache dich hoch ist es mal zu tief
Und deine Augenringe, weil auch ich nicht schlief


Neulich erst habe ich ein rosa Herz an eine marode Wand gesprüht
Mit dem Gedanken an dich haben meine Finger geglüht
Ich glaube, dass jetzt eine unbezahlbare Pflanze an dieser Stelle blüht


Ob also hauteng oder Stretch
Keine Berechnung und nicht average
Nicht die gewohnte Form
Längst nicht Norm
Alles in Allem
Finden wir an allem Gefallen
So zehren wir vom geschrieben Wort


The captain of your heart.

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